Wohnbebauung Singerstraße
Informationen zum hochbaulichen und freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb
Der Stadtteil Herrenberg liegt im südöstlichen Teil Erfurts auf dem schmalen Kamm des kleinen und großen Herrenberges ca. 4 km von der Innenstadt entfernt. Der Stadtteil ist geprägt durch ein Wohngebiet in industriell gefertigter Plattenbauweise, welches in den Jahren 1979 - 1989 entstand und ursprünglich eine Fläche von ca. 177 ha umfasste.
Die Wohnungsgesellschaften haben in den letzten Jahren begonnen, ihren Wohnungsbestand umfassend zu sanieren. Bis kurz nach der Jahrtausendwende war das zu betrachtende Planungsareal mit 5-geschossigen Gebäudestrukturen bebaut. Diese wurden jedoch abgerissen.
Das Wettbewerbsgebiet befindet sich am nordöstlichen Rand des Wohngebietes Am Großen Herrenberg auf einer Rückbaufläche.
Im Vorfeld des hochbaulichen Wettbewerbes wurde für das neue Quartier eine städtebauliche Machbarkeitsstudie erarbeitet (Verfasser: Architekten- und Ingenieurgruppe und Partner GmbH, Stadtplanungsbüro Wilke), die den Bestand analysiert/bewertet, die vorhandenen Potenziale sowie zu berücksichtigende Aspekte benennt und im Ergebnis eine Bebauungsvariante einschließlich Erschließungskonzept aufzeigt.
Auf Basis dieser Machbarkeitsstudie war die Entwicklung von hochbaulichen und freiraumplanerischen Entwürfen für die Teilbereiche des Wettbewerbsgebiets sowie eines grünordnerischen Ansatzes für das Gesamtgebiet Ziel des Wettbewerbs. Es sollte ein aufgelockertes und durchgrüntes Wohnquartiers in zeitgemäßer Architektursprache entwickelt werden, das einerseits die vorhandenen Rahmenbedingungen und den städtebaulichen Kontext berücksichtigt, zugleich aber auch einen eigenständigen gestalterischen Akzent an der südöstlichen Stadteinfahrt der Landeshauptstadt Erfurt definiert.
Es soll eine qualitätsvolle Wohnbebauung mit einer Vielfalt an Wohnformen und Grundrisslösungen mit einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Bau-/Wohndichte und wohnungsnahem Frei-/Grünraum entstehen, welche ein modernes, attraktives Wohnen am Stadtrand ermöglicht. Eine ausreichende Anzahl an Stellplätzen für PKW und Motorräder sowie für Fahrräder, Rollstühle und Kinderwagen waren vorzusehen.
Die vorhandenen, erhaltenswerten Grünstrukturen und topografische Besonderheiten waren aufzugreifen und in ein qualitätsvolles, grünordnerisches Konzept (Freiraum- und Wegenetz) zu integrieren. Besondere Aufmerksamkeit galt dabei dem räumlich-gestalterischen Abschluss des Kammweges, der Entwicklung einer angemessenen Visa-vis-Situation für die Gustav-Adolf-Kirche sowie der Schaffung einer Eingangssituation in das neue Wohnquartier.
Auslober/Bauherr
Anhöck & Kellner Massivhaus GmbH
Betreuung des Verfahrens, Erarbeitung Auslobungsunterlagen
PAD .Baum .Freytag .Leesch Architekten & Stadtplaner BDA
Fachliche Mitwirkung
Stadtverwaltung Erfurt, Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung
Teilnehmer
Zum Wettbewerb wurden folgende Büros (Namen in alphabetischer Reihenfolge) eingeladen:
- Atelier ST, Gesellschaft von Architekten, Leipzig
- Baukomplex Architekten und Ingenieure, Leipzig
- HSP Hoffmann Seifert & Partner, Architekten und Ingenieure, Erfurt
- Henchion Reuter Architekten, Berlin
- Osterwold°Schmidt Architekten BDA, Weimar
- Planungsgruppe Korb Architekten und Ingenieure, Erfurt
- Ruge + Partner Architekten, Ilmenau
- Thillmann Architekten, Koblenz
- Vitaminoffice Architekten, Erfurt
Die Preisgerichtssitzung fand am 25.01.2018 statt. Es wurden 9 Arbeiten eingereicht und durch das Preisgericht zur Beurteilung zugelassen. Nach eingehender Diskussion beschloss das Preisgericht folgende Preisträger.
Preisträgerentwürfe
1. Preis: Henchion Reuter Architekten, Berlin
2. Preis: Osterwold°Schmidt Architekten BDA, Weimar
3. Preis: Thillmann Architekten, Koblenz
Weiterführende Planung
Das Preisgericht empfahl, die Verfasser des 1. Preises mit der weiteren Planung, unter Berücksichtigung der Hinweise und Empfehlungen des Preisgerichts, zu beauftragen.
Die nun vorliegenden Ergebnisse des Realisierungswettbewerbs und im Hinblick auf die Umsetzung des städtebaulichen Konzepts werden in das weitere Bebauungsplanverfahren einfließen.