Geschützter Landschaftsbestandteil "Stedtener Wäldchen"
Am ostexponierten Hang der Alacher Höhe, am Rand des Geratals, liegt das etwa 16 ha große GLB "Stedtener Wäldchen" in der Gemarkung Bischleben. Direkt hinter der barocken St.-Elisabeth-Kirche des Ortsteils Stedten erhielt sich der Rest eines ehemals großflächigen Waldgebietes und bildet mit angrenzenden Grünland das 1996 ausgewiesene GLB. Geologisch ist das Gebiet dem Unteren Keuper / Oberen Muschelkalk zuzurechnen und von Lehmböden geprägt. Dadurch entstanden stauende Schichten im Untergrund, die als Schichtwasserquellen zutage treten und durch Anstauungen (Quellteich, Gräben) dauerhafte Kleingewässer bilden. Von deren historischer Nutzung zeugt noch ein altes Brunnenhäuschen der im 18. Jhd. gebauten Wasserleitung zum Rittergut Stedten. Der naturnahe, forstwirtschaftlich genutzte Mischwald wird von Stiel-Eichen, Rot-Buchen, Eschen und Hainbuchen dominiert, erwähnenswert ist das Vorkommen der Berg-Ulme. Im südwestlichen Bereich steht eine Reihe Kopfweiden, auch einige alte Zwetschen-, Apfel- und Birnbäume als Reste ehemaliger Streuobstbestände sind erhalten. 1999 wurden umfangreiche floristische und faunistische Erfassungen im GLB vorgenommen, dabei sind u.a. 209 Pflanzen- und Pilzarten, 39 Brutvogelarten, 6 Arten Amphibien, 111 Schmetterlings- und 32 Schneckenarten nachgewiesen worden. Die Tierwelt im "Stedtener Wäldchen" besteht mehrheitlich aus meso- und hygrophilen Arten, die feuchte Wälder oder Vernässungsflächen besiedeln. Besonders hervorzuheben ist der Anteil gefährdeter Rote-Liste-Arten, zu denen beispielsweise 30 der 450 festgestellten Käferspezies zählen. Neben großen, auffälligen Tieren wie dem Großen Wespenbock (Necydalis major) oder dem Marmorierten Goldkäfer (Protaetia lugubris) gehört dazu auch der unscheinbare, bis dahin in Thüringen als verschollen geltende Saftkäfer Nosodendron fasciculare. Bemerkenswerte Brutvogelarten sind Rotmilan und Wendehals, seit 2000 nistet auch eine Kolonie Graureiher in den Wipfeln der alten Eichen und Buchen.