Geschützter Landschaftsbestandteil "Pfaffenlehne"
Das 15,7 ha große GLB "Pfaffenlehne" erstreckt sich entlang einer Geländesenke, die der Eselsbach zwischen Peterborn- und Cyriaksiedlung in den Muschelkalkhang des Binderslebener-Schmiraer Plateaus gegraben hat. Im Süden wird das Gebiet durch die Kleingartenanlage "An der Pfaffenlehne" begrenzt. Aufgrund der geologischen Verhältnisse ist der schmale Eselsbach das einzige natürliche Oberflächengewässer im GLB, stellenweise verschwindet auch er durch fortwährende Ausspülung anstehenden Kalkgesteins im Untergrund. Neben dem aus Hecken und Hochstaudenfluren bestehenden Umfeld des Bachlaufs existieren im Schutzgebiet kleinräumig weitere Biotoptypen: Frischwiesen und extensives Grünland, von Zwetschen dominierte Streuobstbestände und Halbtrockenrasen zeugen von der einstigen kleinbäuerlichen Nutzung, die höhergelegenen Hangbereiche werden auch heute noch als Ackerland bewirtschaftet. Infolgedessen sind im GLB "Pfaffenlehne" vorwiegend Tier- und Pflanzenarten der Kulturlandschaft zu finden. Für ein Schutzwürdigkeitsgutachten aus dem Jahr 1992 wurden 42 Käferarten, 14 Tagfalter- und 10 Heuschreckenarten nachgewiesen. Auffälligere Bewohner des GLBs sind Rebhuhn, Feldhase und Wildkaninchen, die von der strukturreichen, offenen Landschaft profitieren. Bemerkenswerte Pflanzenarten finden sich hauptsächlich in den Halbtrockenrasen (z.B. Silberdistel und Karthäuser-Nelke), der Streuobstwiese (Wollkopf-Kratzdistel) oder in den Getreideunkrautgesellschaften der Ackerränder (Kleinfrüchtiger Leindotter, Acker-Wachtelweizen). In den von Weißdorn und Schlehe dominierten Heckensäumen sind noch die gefährdeten Wildrosenarten Rosa micantha (Kleinblütige Rose) und Rosa elliptica (Elliptische Rose) vorhanden.