Geschützter Landschaftsbestandteil "Lohfinkensee"
Mit einer Fläche von 1,18 ha gehört der seit 1999 ausgewiesene Geschützte Landschaftsbestandteil "Lohfinkensee" zu den kleinsten Schutzgebieten der Stadt Erfurt. Das unweit der Autobahn A4 ca. einen Kilometer südöstlich von Egstedt gelegene Gebiet zeichnet sich durch einen kleinräumigen Biotopverbund mit wertvollem Artenbestand aus. Der größte Teil des GLB besteht aus einer Feuchtweise mit mehreren Quellaustritten, welche südlich in einen Erlenbruch übergeht und nach Osten hin von totholzreichen Laubmischwald begrenzt wird. Diese Standortfaktoren und hydrologischen Verhältnisse bedingen den vorhandenen kleinflächigen Verbund deutschlandweit seltener Pflanzengesellschaften wie Pfeifengras-Feuchtwiesen, Baldrian-Davallseggen-Rieden und Brustwurz-Kohldistel-Feuchtwiesen. So finden sich im GLB botanische Raritäten wie die Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica), Trollblume (Trollius europaeus), Färberscharte (Serratula tinctoria) und Breitblättriges Wollgras (Eriophorum latifolium). Auch die Fauna des Gebietes enthält einige sehr seltene Arten, dazu gehören z.B. die drei Windelschnecken Vertigo antivertigo, Vertigo angustior und Vertigo substriata. Sie sind charakteristisch für ungestörte Feuchtwiesen und in Thüringen gefährdet bzw. sogar stark gefährdet. Um die vorhandene Artenvielfalt zu bewahren und negative Faktoren wie Schad- und Nährstoffeinträge zu kompensieren, sind regelmäßige Pflegemaßnahmen im GLB notwendig. Neben der Entfernung von Bauschutt und Müll auf angrenzenden Flächen stellt vor allem die nur in Handarbeit durchzuführende Mahd der Feuchtwiesenbereiche den Schwerpunkt dar.