Geschützter Landschaftsbestandteil "Ermstedter Holz"
Südwestlich der Ortschaft Ermstedt an der Grenze zum Landkreis Gotha befindet sich der nur 1,94 ha große Geschützte Landschaftsbestandteil "Ermstedter Holz". Im Jahr 1999 wurde das Gebiet zusammen mit weiteren Feldgehölzflächen in den Gemarkungen Bindersleben und Frienstedt unter Schutz gestellt, sie bilden einen wertvollen Verbund kleinflächiger Wald- und Gründlandinseln in der sonst strukturarmen Ackerlandschaft des westlichen Erfurter Stadtgebiets. Das zur Nesseaue gehörende GLB kennzeichnen hohe Grundwasserstände, trotz der bereits in historischer Zeit angelegten Entwässerungsgräben ist somit eine ackerbauliche Nutzung der Fläche nicht möglich. Stattdessen entwickelte sich ein naturnahes, totholzreiches Feldgehölz aus Silberweide, Esche und Schwarzerle (auch Hybridpappeln sowie Berg- und Spitzahorn sind vorhanden) sowie eine kleine, ursprünglich als Glatthaferwiese ausgeprägte Grünlandfläche. Am Waldrand treten auentypische Sträucher wie Schneeball, Pfaffenhütchen und Rote Heckenkirsche auf, am westlichen Rand des GLB befinden sich einige alte Kopfweiden. Unter den bislang im Gebiet nachgewiesenen 668 Tier- und Pflanzenarten finden sich u.a. Gelbspötter, Pirol, Rohrammer und Sumpfrohrsänger als Brutvögel. Besonders unter der Insektenfauna sind etliche Arten der Roten Liste festgestellt worden, z.B. die Käfer Badister dilatatus, Carabus monilis, Ophonus sabulicola, Ophonus cordatus und Ampedus sanguinolentus sowie die Nachtfalter Idaea rufaria, Earias clorana und Malacosoma castrensis. Diese Vielfalt auf relativ kleiner Fläche verdeutlicht die große Bedeutung des GLB als schützenswerter Lebensraum.