Geschützter Landschaftsbestandteil "Das Werrchen""
Nordöstlich der Ortslage Frienstedt liegt, eingebettet in die flachwellige Landschaft des "Alach-Gamstädter Lößplateaus", der im Jahr 2006 ausgewiesene Geschützte Landschaftsbestandteil "Das Werrchen". Mit einer Fläche von 8,75 ha zählt er zu den kleineren Schutzgebieten im Raum Erfurt und besteht aus einer Gehölzfläche sowie einem kleinen Anteil Wirtschaftsgrünland, am südlichen Randbereich fließt ein von Kopfweiden flankierter, in die Nesse entwässernder Quellgraben. Charakteristisch ist eine durch hohe Grundwasserstände bedingte Vernässung des Gebietes, die dessen ackerbauliche Nutzung verhinderte und so zur dauerhaften Ausbildung kleinflächiger Gehölzbestände führte. Im GLB bilden aufgeforstete Pappeln die dominierende Baumart, daneben stellt sich eine natürliche Verjüngung durch standortgerechte Eschen, Erlen und Weiden ein. Der intensive und großflächige Ackerbau auf den umgebenden, fruchtbaren Löß- und Braunschwarzböden verursacht erhöhte Nährstoffeinträge im Schutzgebiet, dies spiegelt sich auch in der durch hochwüchsige, nitrophile Arten geprägten Vegetation wieder. Von den insgesamt 145 nachgewiesenen Pflanzenarten ist das Vorkommen der Wasserschwertlilie (Iris pseudacorus) erwähnenswert. Für die Tierwelt stellt das GLB einen inselartigen Rückzugsraum in der sonst strukturarmen Landschaft dar. Zu den 28 bislang erfassten Brutvogelarten zählen Pirol, Neuntöter, Geldspötter und Nachtigall, der Quellgraben ist Jagdrevier für Eisvogel und Graureiher. Die Insektenfauna im Gebiet weist u.a. neben 14 in der Roten Liste Deutschlands geführten Käferarten mit der am Quellgraben vorkommenden Kleinen Pechlibelle (Ischnura pumilio) auch eine seltene Libellenart auf.