Geschützter Landschaftsbestandteil "Am kleinen Roten Berge""
Südlich des Erfurter Ortsteiles Schwerborn liegt am Nordhang des sogenannten Kleinen Roten Berges ein Wäldchen, welches 2006 als Geschützter Landschaftsbestandteil ausgewiesen wurde. Seine Gesamtfläche von 6,24 ha wird überwiegend durch artenreichen Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald geprägt, im südlichen Plateaubereich bildet ein ehemaliges Sportplatzgelände einen ca. 1 ha großen Grünlandbereich. Der Boden im Gebiet besteht vorwiegend aus voreiszeitlichen Terrassenschottern der Gera und vor allem im Unterhang aus stauenden Keupertonen. Dementsprechend variiert das Baumartenspektrum von an Trockenheit angepassten Arten wie Stiel-Eiche und Hainbuche bis hin zu Esche und Schwarzerle, die sich vorwiegend im mittleren bis östlichen Teil mit feuchteren Bodenverhältnissen etablieren konnten. Der gerade im Frühjahrsaspekt durch zahlreich blühende Buschwindröschen, Bärlauch und Lerchensporn attraktive Mischwald zeigt noch Spuren der historischen Mittelwaldbewirtschaftung: Die noch bis 1850 baumfreie Fläche weist heute viele mehrfachstämmige und verhältnismäßig wenig Altbäume (Überhälter) auf. Aufgrund seiner inselartigen Lage in der strukturarmen Feldflur ist das GLB jedoch trotzdem ein attraktiver Lebensraum für Vögel, zu den 63 nachgewiesenen Brutvogelarten zählen Baumfalke, Rot- und Schwarzmilan, Wachtel und Neuntöter. Weitere im Gebiet heimische, seltene Tierarten wie der Graue Erdbock (Dorcadion fuliginator), der Getreidelaufkäfer (Zabrus tenebrionides) oder die Schneckenart Pupilla muscorum besiedeln den teils als Halbtrockenrasen ausgeprägten Ackerrand- und Grünlandbereich.