Geschützter Landschaftsbestandteil "Entenpfuhl"
Der 2,5 ha große Geschützte Landschaftsbestandteil „Am Entenpfuhl“ befindet sich nördlich der Ortslage Stotternheim im Naturraum der Gera-Unstrut-Niederung. Als Relikte der alten Kulturlandschafts-Elemente sind innerhalb der Grenzen des Schutzgebietes eine sehr kleinflächige Feuchtwiese sowie ein Gehölz vorhanden. Die Feuchtwiese ist vermutlich seit Jahrzehnten aufgelassen und wurde wohl früher zur Streugewinnung genutzt. Im Bereich des Gehölzes erfolgten nach der Mitte des 20. Jahrhunderts massive Nachpflanzungen von Hybridpappeln. Beide Flächen profitieren vom jahreszeitlich und großklimatisch bedingten hohen Grundwasserspiegel, trocknen während der Sommermonate oft jedoch weitgehend aus. Am westlichen Rand bildet der in Süd-Nord-Richtung verlaufende Klinger-Graben die Grenze des Schutzgebietes. Das von Schilf und einigen Gebüschen gesäumte Gewässer führt lediglich während besonders feuchter Witterungsperioden längere Zeit Wasser. Als länger bespannt und nur im Sommerhalbjahr völlig trocken fallend gelten hingegen die Gräben am nördlichen und südlichen Rand sowie der Graben zwischen dem Gehölz und der Feuchtwiese.
Im Rahmen der in den Jahren 2008 und 2009 durchgeführten floristisch-faunistischen Untersuchungen wurden insgesamt 422 Tier- und Pflanzenarten nachgewiesen. Eine regionale Bedeutung erlangt das Schutzgebiet als Lebensraum von Insekten und Landschnecken. Besonders bemerkenswert sind die Funde des Wasserkäfers Dytiscus semisulcatus (Kat. 1 RLT), der beiden Laufkäfer Calathus rotundicollis (Kat. R RLT) und Carabus auratus (Kat. 2 RLT) sowie der Bockkäfer Pogonocherus hispidulus und Pyrrhidium sanguineum (beide Kat. 2 RLT). Hervorzuheben sind auch die Beobachtungen des Spanners Ennomos autumnaria (RLT 1), der Heuschrecke Chrysochaon dispar (RLT 2) sowie der beiden Landschnecken Vertigo angustior und Truncatellina costulata (beide Kat. 2 RLT).