Bildungsstätte Fuchsfarm
Im Mittelpunkt der naturpädagogischen Arbeit stehen Naturerleben und Naturverbindung sowie das Erkennen und Verstehen ökologischer Zusammenhänge.
Kompetenzen und Wissen zur Erhaltung einer enkeltauglichen Welt werden vermittelt.
Dabei finden die didaktischen Prinzipien
- Umweltbildung mit allen Sinnen
- entdeckendes Lernen
- Visions- und Handlungsorientierung
- Partizipation
- Interaktion
- Methodenvielfalt
- vernetzendes Denken
- Alltagsbezug
- Wertereflexion
Anwendung.
Die Mitarbeitenden des NaturErlebnisGarten Fuchsfarm (Naturpädagoge/-pädagogin sowie Freiwillige im Ökologischen Jahr) verstehen sich als Bildungsbegleitende und nehmen Vorbildfunktion ein.
Die zentralen Leitwerte sind Toleranz, Weltoffenheit, Respekt, Gerechtigkeit und gegenseitige Unterstützung.
Umweltbildung in der Stadt
Im urbanen Umfeld ist Umweltbildung besonders wichtig und wird rege nachgefragt. Es geht um die Heranführung an die Natur, unsere natürlichen Lebensgrundlagen.
Die Nachfrage im „NaturErlebnisGarten Fuchsfarm“ – vom Fuchs ist nur der Name und das Maskottchen geblieben – ist groß und nimmt stetig zu (15.000 Besucher pro Jahr).
Es wird die Auseinandersetzung mit aktuellen Themen und Fragen in unserer Gesellschaft gesucht. Nachhaltiges Wirtschaften, Gerechtigkeit, Ressourcenverteilung und -verwendung, erneuerbare Ressourcen, Peak Oil, Biologische Vielfalt, Klima- und Umweltschutz sind dabei nur einige Aspekte.
Diese lassen sich sowohl spielerisch als auch ganz pragmatisch mit allen Sinnen im Wald und in der Natur erfahren.
Die Umweltbildungseinrichtung am Rand des Waldes wird seit 1994 durch die Stadt Erfurt betrieben. Hauptzielgruppe sind Kindergärten und Grundschulen. Es gibt jedoch auch Angebote für höhere Klassenstufen, Berufsschulen, Studierende und Erwachsene allgemein.
Eine Naturpädagogin und ein Naturpädagoge, ergänzt durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Freiwilligen ökologischen Jahr (FÖJ) und Bundesfreiwilligendienst (BFD), zeichnen sich für die zahlreichen Angebote verantwortlich.
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Die UN-Dekade der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) wird regelmäßig aufgegriffen und innerhalb der einzelnen Programme und Projekte im Sinne einer ganzheitlichen Bildung in Erfurt mit Leben gefüllt.
Die globale Dimension des eigenen Handelns, der Nachhaltigkeitsgedanke im persönlichen Umfeld und die Auswirkungen von Entscheidungen im täglichen Leben werden verdeutlicht. In diesem Rahmen stehen somit die „Lebensfähigkeit“ und soziale Kompetenzen im Mittelpunkt.
Auszeichnung als Projekt der UN-Dekade
Die Deutsche Unesco-Kommission hat den „NaturErlebnisGarten Fuchsfarm“ 2014 als Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet. Die Auszeichnung erhalten Initiativen, die das Anliegen dieser weltweiten Bildungsoffensive der Vereinten Nationen vorbildlich umsetzen: Sie vermitteln Kindern und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln.
„Die Fuchsfarm zeigt eindrucksvoll, wie zukunftsfähige Bildung aussehen kann. Das Votum der Jury würdigt das Projekt, weil es verständlich vermittelt, wie Menschen nachhaltig handeln“, so Prof. Dr. Gerhard de Haan, Vorsitzender des Nationalkomitees und der Jury der UN-Dekade in Deutschland.
Das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) und das Nachhaltigkeitszentrum Thüringen (NHZ) prüfen seit 2018 jedes Jahr Bildungsanbieter unter dem Dach einer BNE anhand eines umfangreichen Antragsverfahrens. In diesem Rahmen findet vor allem eine qualitative Prüfung der Angebote und Anbieter statt und eine qualitative Weiterentwicklung, an der auch die Mitarbeitenden aktiv beteiligt sind. Der NaturErlebnisGarten Fuchsfarm wurde im Jahr 2018 zertifiziert und mit dem Thüringer Qualitätssiegel BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) ausgezeichnet. Im Jahr 2021 erfolgte die Rezertifizierung.