Umgestaltung der Clara-Zetkin-Straße

Die Straße ist baulich und stadtklimatisch in einem unbefriedigenden Zustand. Durch den Umbau wird die Aufenthaltsqualität und die Funktionalität für unterschiedliche Zielgruppen deutlich steigen. Außerdem soll die „Clara“ grüner werden. Die Stadt hat sich deshalb mit dem grünen Umbau für Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel" beworben, die genehmigt wurden.

Das Bundesbauministerium fördert mit dem Programm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel" Kommunen, die mehr grüne Freiflächen in urbanen Räumen bereitstellen wollen. Denn diese tragen dazu bei, das Stadtklima zu verbessern. Das Programm gilt für Maßnahmen, die öffentliche Park- und Grünanlagen klimaresilient machen, Stadtflächen entsiegeln und begrünen. Bei der „Clara“ umfasst der grüne Umbau neben der Entsiegelung von Flächen auch die Begrünung sowie Maßnahmen, um die Straße für den Rad- und Fußverkehr attraktiver zu gestalten und so nachhaltige Mobilitätsformen zu fördern.

Der Stadtrat hat im Juni 2022 beschlossen, dass die Clara-Zetkin-Straße umgestaltet werden soll. Das bedeutet, dass dem Kfz-Verkehr nur noch ein Fahrstreifen pro Richtung zur Verfügung steht. Die einspurige Verkehrsführung aus der Zeit des Verkehrsversuchs wird bis zum Umbau als festes Provisorium bestehen bleiben.

Das ist bisher an der „Clara“ passiert: Das Parken auf den Gehwegen ist nicht mehr gestattet, denn die ehemals äußeren Fahrspuren wurden umfunktioniert – zu Parkspuren, Feuerwehraufstellflächen, „Grünflächen“ mit Staudenbeeten und Pflanzkübeln, Querungsstellen sowie Flächen für Stadtmobiliar. Dadurch sollen die Menschen ein Gefühl dafür bekommen, wie die „Clara“ nach dem Umbau aussehen kann.

Status quo im Planungsprozess: Die Stadt hat mit einer EU-weiten Ausschreibung ein Planungsbüro gesucht und gefunden. Dieses Büro ist für die gesamte Planung der Verkehrs- und Freianlagen sowie der künftigen Beleuchtung zuständig. Es entwickelt aktuell mehrere Varianten für eine zukünftige Gestaltung der „Clara“.

Der Umbau einer Hauptverkehrsstraße ist sehr komplex. Es gibt Vorgaben aus diversen Planungsrichtlinien und dem Förderprogramm, die bewertet und einbezogen werden müssen. Hinzukommen Erkenntnisse aus dem Verkehrsversuch sowie die Bedürfnisse verschiedener Nutzergruppen. All diese Aspekte müssen mit den Gegebenheiten auf der „Clara“ in Einklang gebracht werden. Viele dieser Schritte nehmen im Planungsprozess einige Zeit in Anspruch.

Das beauftragte Planungsbüro erarbeitet aktuell verschiedene Querschnitts-Varianten für die zukünftige Gestaltung der Clara-Zetkin-Straße, die in der Stadtverwaltung diskutiert werden. Aus diesen Varianten wird unter Einbeziehung der Öffentlichkeit eine Vorzugsvariante ausgewählt, die den Gremien der Erfurter Stadtpolitik zum Beschluss vorgeschlagen wird.

Das steht im Detail in dieser Planungsphase noch nicht fest. Grundsätzlich soll sie in Teilen entsiegelt und grüner werden. Die „Clara“ bleibt eine Hauptverkehrsstraße – auf der sich Menschen nach dem Umbau länger und lieber aufhalten können als bisher. Fuß- und Radverkehr haben Priorität bei der Gestaltung, deshalb sollen zum Beispiel bessere Querungsmöglichkeiten und Radverkehrsanlagen entstehen.

Nein. Nach aktueller Rechtslage bleibt es tagsüber bei Tempo 50. Tempo 30 ist lediglich in den Nachtstunden möglich. Für eine ganztägige Reduktion der Geschwindigkeit fehlt der Stadt die verkehrsrechtliche Anordnungsgrundlage. Kommunen wie die Landeshauptstadt Erfurt sind bei der Anordnung von Geschwindigkeitsbegrenzungen an die gesetzlichen Vorgaben (insbesondere die Straßenverkehrsordnung) gebunden. Diese setzen verkehrsbeschränkenden Maßnahmen sehr enge Grenzen.

Ja, es wird weniger Stellplätze geben als zuvor. Wie viele der bisherigen Stellplätze zugunsten von Radverkehrsanlagen, Stadtgrün und Stadtmobiliar entfallen, steht noch nicht fest.

Das steht zum aktuellen Zeitpunkt in der Planung noch nicht fest. Das mit der Vorplanung beauftragte Ingenieurbüro erarbeitet aktuell verschiedene Querschnitts-Varianten der „Clara“. Diese enthalten unterschiedliche Möglichkeiten der Radverkehrsführung.

Der Erfurter Stadtrat bzw. der zuständige Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau, Umwelt, Klimaschutz und Verkehr entscheidet auf Basis einer durch die Stadtverwaltung vorgeschlagenen Vorzugsvariante.

Die Bürgerbeteiligung ist fest im Planungsprozess vorgesehen. Die Landeshauptstadt Erfurt wird rechtzeitig zu den Möglichkeiten informieren.

Falls Sie Fragen, Hinweise und Wünsche zu Themen rund um die Clara-Zetkin-Straße haben, kontaktieren Sie uns gern per Mail: team-clara@erfurt.de