Verkehrsversuch startet in der Clara-Zetkin-Straße
Der Versuch findet begleitend zur aktuellen Sanierung des Schwemmbach-Kanals statt und ist bis März 2022 geplant. Verantwortlich sind das Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung und das Tiefbau- und Verkehrsamt.
Für den Test wird die Clara-Zetkin-Straße nach der Vollsperrung mit durchgängig einem Streifen pro Fahrtrichtung wieder freigegeben. Auf den so entstehenden Freiflächen wird weiter am Schwemmbachkanal gearbeitet, zusätzlich werden Parkplätze eingerichtet. Die beidseitigen Gehwege, die bislang als Parkplätze benutzt wurden, bleiben frei. Das Durchfahrtsverbot für LKW bleibt währenddessen bestehen. Im Laufe des Versuchs soll eine temporäre Gestaltung des Garten- und Friedhofsamtes praktisch veranschaulichen, wie die Straße in Zukunft attraktiver und verträglicher gestaltet werden könnte.
Umfassende Untersuchungen begleiten die Auswirkungen des Versuchs. Der Blick richtet sich dabei nicht nur auf die Clara-Zetkin-Straße selbst, sondern auch auf das unmittelbare Umfeld und auf die Bereiche, in die sich der Verkehr erwartungsgemäß verlagert. Dazu wurden externe Gutachter beauftragt. Sie werden mittels Verkehrsbeobachtungen und unterschiedlicher Messverfahren Konfliktpunkte sowie den Verkehrsfluss und die Verkehrssicherheit analysieren. Die Erhebungen werden nach einer Eingewöhnungsphase jeweils an drei unterschiedlichen Werktagen in den Monaten Oktober, November und Januar durchgeführt und werden sich auf den Verkehr in Spitzenstunden konzentrieren. Schwerpunkte bilden die Clara-Zetkin-Straße einschließlich der unmittelbar angrenzenden Straßenzüge, die Wilhelm-Busch-Straße mit Auswirkungen auf die Stadtbuslinie 9, die Windthorststraße unter Beachtung der Verträglichkeit als Fahrradstraße sowie ausgewählte angrenzende Knotenpunkte.
Begleitend sollen alle betroffenen Zielgruppen – also die Anwohnerinnen und Anwohner der Clara-Zetkin-Straße und des Umfeldes, Gewerbetreibende und Durchfahrende – kommunikativ einbezogen werden. Hierzu wurden Informationen zum Verkehrsversuch auf der Website zusammengestellt, Baustellenschilder wurden gestaltet, Flyer mit den wichtigsten Hintergründen und Eckdaten zum Projekt werden ausgelegt. Hinweise und Fragen können per E-Mail gerichtet werden.
Das wichtigste Beteiligungselement ist eine prozessbegleitende Online-Umfrage, die ein differenziertes Meinungsbild liefern soll. Alle Erfurter und Erfurterinnen und Nutzerinnen und Nutzer der Straße sind dazu eingeladen, ab dem 20. September – nach einer zweiwöchigen Eingewöhnungszeit – ihre Meinung, Wünsche und Anregungen zur Aufteilung des Verkehrsraums, den Auswirkungen auf das Umfeld und zur zukünftigen Gestalt der Straße mitzuteilen. Auf die Umfrage wird in allen genannten Informationsmedien hingewiesen. Am Ende des Untersuchungszeitraumes ist ein Workshop mit Bürgerinnen und Bürgern geplant. Die hier diskutierten Themen und Anmerkungen sollen die Ergebnisse der der Online Befragung ergänzen soll.
Der Versuch ist ergebnisoffen. Anhand der Resultate der Untersuchung sowie der Bürgerbeteiligung bereiten die beteiligten Ämter im Anschluss eine qualifizierte Entscheidung durch den Erfurter Stadtrat zur Zukunft der Clara-Zetkin-Straße vor.