Ergebnisse zum Verkehrsversuch Clara-Zetkin-Straße liegen vor
Stadtrat entscheidet am 1. Juni über die künftige Gestaltung der Straße
Durch die Auswertung der umfangreichen Verkehrserhebungen ist erkennbar, dass die Fahrstreifenreduzierung in der Clara-Zetkin-Straße zu einer Verringerung der Kfz-Verkehrsstärke in der Straße um ca. 40 Prozent geführt hat. Wurden vor dem Verkehrsversuch im Abschnitt zwischen Weimarische Straße und Holbeinstraße bis zu 22.000 Kfz pro Tag gemessen, so waren es während des Verkehrsversuchs noch ca. 14.000 Kfz am Tag. Staus und Behinderungen konnten dabei nur über einen kurzen Zeitraum und punktuell beobachtet werden.
In der östlich der Clara-Zetkin-Straße verlaufenden Wilhelm-Busch-Straße wurde eine moderate Erhöhung der Kfz-Verkehrsstärke festgestellt, die über den zeitlichen Verlauf des Versuchs wieder etwas abnahm. In der westlich angrenzenden Windthorststraße erhöhte sich die Verkehrsstärke nicht, die Attraktivität als Fahrradstraße wurde somit nicht beeinträchtigt. Verkehrsverlagerungen in geringem Umfang wurden für die Straße Am Herrenberg und die Arnstädter Straße nachgewiesen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit haben auch weiträumigere Verkehrsverlagerungen stattgefunden, die durch die Untersuchungen nicht abschließend nachgewiesen werden konnten. Die Verkehrssicherheit wurde durch den Verkehrsversuch nicht negativ beeinflusst.
Die Angebote zur Beteiligung wurden durch die Bürgerinnen und Bürger zahlreich genutzt. Besonders hervorzuheben ist dabei die Online-Umfrage, die in einem Zeitraum von vier Monaten ca. 3.200 Mal vollständig ausgefüllt wurde. Dabei war auch eine Mehrfach-Teilnahme möglich, um eventuelle Meinungsänderungen zum Versuch nachvollziehen zu können. Die zusammenfassende Frage nach der allgemeinen Zustimmung zu einem zukünftigen Umbau der Clara-Zetkin-Straße von vier auf zwei Spuren beantworteten 54 Prozent der Teilnehmenden über den gesamten Zeitraum der Befragung mit „Ja“. Am Ende des Umfragezeitraums konnte im Januar 2022 eine Zustimmung von 62 Prozent erreicht werden. Im Allgemeinen hat sich mit zunehmendem Verlauf des Verkehrsversuchs die Akzeptanz für die geänderte Verkehrsführung gesteigert. Diese Tendenz war nicht nur bei den unmittelbaren Anliegern der Straße, sondern bei allen Nutzern festzustellen. Trotz ebenfalls klar artikulierter negativer Erfahrungen während des Verkehrsversuches überwogen bei den Teilnehmenden somit die Argumente für einen Umbau der Straße und vor allem der damit gegebenen Möglichkeiten für eine deutlich verbesserte Aufenthaltsqualität sowie einer klimagerechten Gestaltung des Straßenraumes.
Im Ergebnis der Untersuchungen des Verkehrsversuchs empfiehlt die Stadtverwaltung dem Stadtrat den zukünftigen Umbau der Clara-Zetkin-Straße von vier auf zwei Fahrspuren. Um die gewonnen Erfahrungen aus dem Versuch weiter zu nutzen, soll bis zum Beginn des Umbaus eine angepasste zweistreifige Verkehrsführung (eine Fahrspur je Richtung) eingerichtet werden, die Elemente einer temporären Begrünung sowie die Ausweisung einer angemessenen Anzahl an Stellplätzen berücksichtigt. Der mögliche Umbau der Clara-Zetkin-Straße kann voraussichtlich im Zeitraum 2024/25 beginnen.
Die Ergebnisse des Verkehrsversuchs werden zeitnah auf der Projektseite veröffentlicht.