Graffiti-Projekt: Mauer in der Trommsdorffstraße

Erfurt ist um ein weiteres Straßen-Kunstwerk reicher: Die Mauer entlang des Grundstücks der Andreas-Gordon-Schule in der Trommsdorffstraße wurde von Michael Ritzmann mit Graffiti gestaltet.

Foto: Streetart in der Trommsdorffstraße Foto: © Stadtverwaltung Erfurt
Foto: Mauer vor der Umgestaltung. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Jeweils neun und zehn Meter lang sind die beiden Abschnitte, die den Schulhof begrenzen. Zuvor schmückten illegale Schmierereien die Mauer.

„Zwischen Tradition und Moderne“ lautete die Grundidee des Künstlers – bezogen sowohl auf das Stadtbild als auch auf die Institution Schule. Das Bildmotiv soll beide Spektren bildnerisch gegenüberstellen und miteinander über Linien verbinden. Sie fungieren als Art Zeitstrahl zwischen den beiden Darstellungen. Um die architektonischen Besonderheiten der Mauer aufzugreifen, wurde ihr Relief malerisch im realistischen Stil ergänzt.

Ein Graffiti-Schutz wurde aufgetragen, um das Kunstwerk während der bevorstehenden Bauphase zu schützen. Der „Ehrenkodex“ unter Sprayern soll außerdem verhindern, dass sich Schmierfinken an der Mauer verewigen. Dass das weitestgehend funktioniert, zeigt sich zum Beispiel in den Unterführungen in der Löberstraße und der Puschkinstraße, die bereits künstlerisch aufgewertet wurden.

Expose des Künstlers Michael Ritzmann – Zwischen Tradition und Moderne

Nicht nur das Erfurter Stadtbild ist geprägt von Tradition und Moderne.

Auch die Institution Schule befindet sich, gerade in der heutigen Zeit im Wandel zwischen diesen beiden Extremen.

Gerade am Beispiel der Andreas Gordon Schule, deren Lehrinhalt auch vorwiegend technische Inhalte bespielt, ist dies ein-nicht von der Hand zu weisender Aspekt.

Sind traditionelle Lehr- und Lernformen noch zeitgemäß?

Bedeutet neues Lernen zwangsläufig Digitalisierung?

Das Bildmotiv soll diese beiden Spektren bildnerisch gegenüberstellen und durch das technische Stilmittel von einer „Leiterplatinen ähnlichen Grafik“ miteinander verbinden. Diese fungiert hierbei als eine Art Zeitstrahl zwischen den beiden Hauptmotiven.

Im Hintergrund soll auf die architektonische Besonderheit der Mauer eingegangen werden. Hierzu werden die Betongussteile des reliefartigen Teiles der Mauer malerisch im realistischen Stil ergänzt.

Im Ganzen soll die Mauer zwischen den Motiven einen einheitlichen beigen Farbton erhalten, welcher auf eben beschriebenen Weise in das Motiv übergeht.