"Heinz Zander. Fabelhafte Begegnungen. Malerei aus der Sammlung Thoms" im Schlossmuseum Molsdorf
Seit seinem Studium hat Heinz Zander ein unverwechselbares Bildrepertoire entwickelt; stets in einer symbiotisch engen Beziehung zur Literatur – zur Weltliteratur und zum eigenen Schreiben. Seine Bilder faszinieren auf den ersten Blick und sind doch nicht leicht zu entschlüsseln.
Die in ihnen entworfenen Landschaften und Figuren scheinen ganz einer imaginierten Welt anzugehören, nicht derjenigen, die wir tagtäglich in Augenschein nehmen können. Wir begegnen Fabelwesen im doppelten Sinne: Zum einen verarbeitet der Künstler zeichnend und malend zahlreiche vorgefundene Motive und Gestalten aus Märchen und Mythen, aus Geschichten und der Kultur- und Kunstgeschichte Europas, die heute vielfach nicht mehr zum allgemeinverständlichen Bildungsgut gehören. Zum anderen bezieht er sich nicht nur ikonografisch und in den Bildtiteln auf die Protagonisten der mythischen, literarischen und historisch-legendären Überlieferung, sondern fabuliert deren Geschichten weiter, schmückt sie aus, erfindet neue Attribute und Kostüme, Mit- und Gegenspieler.
Die mit zeichnerischer Raffinesse entworfenen Figuren und ihre besondere Farbigkeit, in zahlreichen Lasuren über traditionellen Malgründen aufgebaut, bezwecken eine Verführung der Sinne. Bei näherer Betrachtung erkennt man jedoch eine Vielzahl von Haken im Netz des Schönen und Wohlgestalteten.
Die Gestik der Figuren wirkt theatralisch und exaltiert, überlängt die Gliedmaßen, überbordend die Accessoires, künstlich die Farbigkeit - häufig ins Monochrome reduziert, mit gesteigerten Kontrasten und üppigen Glanzlichtern. Überall schimmert das Grauen durch das edle Gewebe dieses phantastischen Welttheaters hindurch, das Morbide, Absterbende ebenso wie das allzu Künstliche und Schreckliche.
Die Ausstellung zeigt Bilder aus rund vierzig Schaffensjahren des Künstlers. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog der Galerie Thoms.
Die Ausstellungseröffnung findet am Samstag, dem 20. September um 16 Uhr in Anwesenheit des Künstlers statt.