Der Neubau der Rathausbrücken
Pünktlich zum Weihnachtsmarkt ist die Großbaustelle Geschichte
Wichtig ist vor allem: Zum Weihnachtsmarkt 2017 können die Besucher – wie zum Baubeginn versprochen – ungehindert vom Wenigemarkt zum Fischmarkt und weiter zum Domplatz. Ein seit 2001 währender Planung- und Bauprozess findet damit ein gutes Ende. Ein Prozess, in dem Bürgerbeteiligung in Erfurt neu definiert wurde und fortan größere Berücksichtigung findet.
Der neue Straßenraum zwischen Krämerbrücke und südlicher Breitstrominsel ist barrierefrei und bietet den Fußgängern die gesamte Breite. Haben in der Vergangenheit genau vor der Krämerbrücke Fahrzeuge geparkt, bleibt dieser Bereich von nun an den Fußgängern vorbehalten. Autos, Fahrräder und LKWs müssen Rücksicht nehmen und sich unterordnen. Bordsteinkanten gehören der Vergangenheit an. Der Straßenzug soll erlebens- und aufenthaltswert sein. Intarsien zu beiden Seiten, eingelassen im Beton auf der Mittelinsel, bieten attraktive Details und erinnern an die Historie der Via Regia, des mittelalterlichen Erfurts und natürlich an die Krämerbrücke. Dazu kommt das neue Licht, das den Bereich in den Nachtstunden in Szene setzt und dies nicht nur auf sondern auch unter den Brücken.
Sehenswertes Detail ist auch die Treppenanlage, die unter der Krämerbrücke hindurch zur Mikwe führt. Hier gab die Bürgerinitiative „Stadtbäume statt Leerräume“ den Anstoß zur nachträglichen Umgestaltung. Die ursprüngliche Planung hatte diesen Bereich unbeachtet gelassen. Das gesamte Umfeld des Brückenbogens wurde in die neue Planung aufgenommen. Das Ergebnis der Neugestaltung der Treppenanlage wertet den Zugang zur Mikwe stark auf. Zum Wasser des Breitstromes hin laden große Sitzstufen ein, die Treppenanlage weist großzügig und offen den Weg zur vielleicht zukünftigen Weltkulturerbe-Stätte.