Seit ich in die kleine Synagoge einzogen bin, träume ich oftmals...
Ich muss feststellen...
- wo ich war
- wann ich war
- wer ich war
Am Tag bin ich mit Hardy Eidam, Oberkurator der Geschichtsmuseen, stadtrundgegangen.
Nach seinen Ausführungen kann ich die Gesellschaft, Wirtschaft, Politik, Religion und Kultur klar sehen und in Dorf und Stadt die Spur von Geschichte erkennen.
Zufällig bin ich einem Restaurator in der Glaswerkstatt des Erfurter Doms begegnet.
Die mittelalterlichen Domfenster hatten konservatorische Probleme (Korrosionsschäden an Glas und Malschicht und Schwarzlotschäden).
Thomas Glaß arbeitet in der Werkstatt für die Restaurierung, Konservierung, Fotodokumentation und Archivierung.
In der Kleinen Manufaktur "Erfurter Blau“ habe ich Rosanna Minelli getroffen.
Man kann dort von ihr Färberwaid, der vom 13. bis 16. Jahrhundert in Erfurt der Reichtum war, kaufen. Damals galt Waid als Universalfarbstoff und wurde mit Gold aufgewogen. Seit 1800 war Färbewaid wegen Indigo wertlos und wurde auf Weiteres eingestellt. Aber Waid hat heutzutage als Ökofarbe wieder eine gewisse Bedeutung.
Ich stelle mir vor...
Eines Tages, im 1327. Jahr,
- beschäftigt sich Herr Eidam im Rathause,
- der Restaurator in der Glaswerkstatt malt auf Glas vom hohen Chor des Erfurter Doms und
- Frau Minelli treibt Waidhandel mit französischem Handelsmann auf der Krämerbrücke.
Sie leben in Erfurt in der Gegenwart aber sie beziehen sich auf die mittelalterliche Geschichte von Erfurt.
Und ich bin auch da...