Vortrag zu „Euthanasie“-Verbrechen am Erinnerungsort Topf & Söhne
Hagen Markwardt spricht über Dresdner Prozess 1947
Der Vortrag richtet seinen Fokus auf die strafrechtliche Ahndung und gesellschaftliche Auseinandersetzung mit den „Euthanasie“-Verbrechen am Beispiel des Prozesses vor dem Landgericht Dresden 1947. In diesem bedeutendsten Nachkriegsprozess im Osten Deutschlands standen Ärzte, Pfleger und Krankenschwestern der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein und der Landesanstalt Großschweidnitz, in denen auch Thüringer Opfer ermordet wurden, vor Gericht. Der Verlauf des Prozesses und seine öffentliche Wirkung illustrieren die Chancen und Möglichkeiten der deutschen Nachkriegsgesellschaft, sich mit der Dimension der Verbrechen und der Verantwortung der Täterinnen und Täter angemessen auseinanderzusetzen. Die weitere Entwicklung in Ost und West verdeutlicht jedoch die Grenzen und Versäumnisse bei der Ahndung dieser Taten.
In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung ist der Vortrag eine Begleitveranstaltung der Sonderausstellung „Täter, Opfer, Zeugen. Die ,Euthanasie‘-Verbrechen und der Prozess in Dresden 1947“ im Erinnerungsort Topf & Söhne, die bis zum 10. April 2023 zu sehen ist.