Politik im Gehen
Nicht im Ratssitzungssaal, sondern direkt auf der Straße möchte Fuss e. V. das Mobilitätsgeschehen mit ihnen erörtern. Treffpunkt ist an der Südspitze des Ilversgehofener Platzes. Da die Anzahl der Teilnehmenden auf dem Gehweg begrenzt ist, wird um eine Anmeldung per E-Mail gebeten.
Vorausgegangen war ein Workshop zur Fußverkehrsförderung in Erfurt, der gemeinsam mit der Stadtverwaltung und der Fachöffentlichkeit durchgeführt wurde. Im Rahmen eines Fußverkehrs-Checks untersuchte Fuss e. V. den Stadtteil Johannesplatz zwischen Eislebener Straße und Stollbergstraße auf Stärken und Schwächen der Fußwege. Einige ausgewählte Situationen werden nun bei dem Parteiengespräch entlang eines Spaziergangs speziell aus der Perspektive der Fußgänger beleuchtet. Dabei erhalten die Vertreter der Stadtratsfraktionen die Gelegenheit, ihre Position zur zukünftigen Förderung des Fußverkehrs darzulegen. Eine abschließende Diskussionsrunde bietet den Erfurterinnen und Erfurtern die Möglichkeit, Fragen zur Fußverkehrsförderung an die Stadtratsmitglieder zu richten.
Das Parteiengespräch ist Teil des zweijährigen Projektes „Gut gehen lassen – Bündnis für attraktiven Fußverkehr“, bei dem Erfurt neben Braunschweig, Flensburg, Meißen und Wiesbaden als Modellstadt ausgewählt wurde. Dreißig Städte hatten sich für das Projekt beworben, das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie vom Umweltbundesamt gefördert wird.
Seinen Ergebnisbericht, der Analyse und Empfehlungen zur Förderung des Zufußgehens enthalten wird, will Fuss e. V. zum Ende des ersten Quartals 2023 der Erfurter Stadtverwaltung und Stadtpolitik vorlegen. Dieser wird auch die Hinweise aufführen, die von den ehrenamtlichen „Quartiers-Geherinnen und Quartiers-Gehern“ eingebracht werden. Sie erhalten vom Fuss e. V. eine Schulung, um zum Beispiel selbst Fußverkehrs-Checks durchzuführen. Über die eigentliche Projektlaufzeit hinaus können sie zukünftig die Stadtverwaltung und Kommunalpolitik auf Stolperfallen oder auch gravierendere Missstände hinweisen sowie geeignete Maßnahmen vorschlagen. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich noch bis Anfang September als Quartiers-Geherinnen und Quartiers-Geher melden.