Naturkundemuseum Erfurt präsentiert den präparierten Bisonbullen „Lakota“
Hoch oben, auf dem Plateau von Erfurts Rotem Berg – im Thüringer Zoopark – lebt eine kleine Bisonherde. Totem und Texttafeln künden von den Millionen Tieren, die einst die nordamerikanischen Prärien bevölkerten. Sie prägten und gestalteten diese Landschaft ebenso wie die Lebensweise und Kultur gleich mehrerer Nationen der Urbevölkerung. Auch wird vom „großen Schlachten“ berichtet, bei der diese Art fast völlig vom Erdboden getilgt wurde, sowie dem wundersamen Wiederaufleben durch gezielten Schutz und Zucht.
Aus dieser kleinen Zoopark-Gruppe ragte die imposante Gestalt des Bullen „Lakota“ heraus, der 13 Jahre hier lebte und 29 Kälber zeugte. Im Herbst 2016 waren jedoch die Alterserscheinungen unübersehbar. Er litt an Gelenkdeformationen, bewegte sich nur noch schwerfällig aus dem Stall und blieb meist den ganzen Tag über im Gehege liegen. Am 18. Oktober 2016 wurde er von seinen Schmerzen erlöst. Seine sterbliche Hülle gelangte an das Naturkundemuseum Erfurt.
Hier beschäftigte sich Präparator Ralf Nowak über Wochen mit dem Körperbau des Bisons, fertigte Zeichnungen und Modelle an. Monatelang schnitzte er dann detailgetreu den Körper, bis diesem schließlich das gegerbte Fell in mehreren Anproben verpasst wurde. Werkstattbesuchern schien es, dass Lakota „wiederauferstanden“ sei.
Hinweis: Am 24. und 31. Dezember bleibt das Museum geschlossen, ist dafür aber am 25. Dezember und am Neujahrstag von 13 bis 18 Uhr geöffnet.