Landkartenherstellung im Verlag Justus Perthes Gotha: Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt

12.04.2016 11:00

Die Zeugnisse der über 200jährigen Geschichte des Verlages Justus Perthes haben sich in Gestalt einer Kartensammlung, einer Fachbibliothek und eines Archivs erhalten und bilden damit ein einzigartiges Quellenmaterial. Der Perthes Verlag verlegte neben verschiedensten Karten, Atlanten und Globen vor allem „Stielers Handatlas“ und die Fachzeitschrift „Petermanns Geographische Mitteilungen“, die bis weit ins 20. Jahrhundert hinein das wissenschaftliche Bild der Erde prägten und es für eine breite Öffentlichkeit zugänglich machten.

Kinder vor einer Druckerpresse
Foto: Falk Luhn erklärt den Kartendruck: Im Druckereimuseum werden Zeugnisse der über 200jährigen Geschichte des Verlages Justus Perthes ausgestellt Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

2003 wurde die Sammlung Perthes vom Freistaat Thüringen mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder erworben und in die zur Universität Erfurt gehörende Forschungsbibliothek Gotha integriert. Seit 2015 ist die Sammlung in den sanierten historischen Verlagsgebäuden im Perthes- Forum Gotha untergebracht.

Die im Benary-Speicher in Zusammenarbeit mit der Forschungsbibliothek Gotha entstandene Sonderausstellung „Landkartenherstellung im Verlag Justus Perthes Gotha“ gibt einen Einblick in die wechselvolle Verlagsgeschichte und hat zwei Schwerpunkte.

 Im Druckereimuseum wird in guter Tradition wieder eine besondere  Facette der Druckereikunst gezeigt – diesmal der seit dem 19. Jahrhundert im Perthes Verlag Gotha praktizierte Druck von Landkarten. Schautafeln, historische Fotos, originale Druckplatten, Werkzeuge und gedruckte Karten vermitteln einen Einblick in den Landkartendruck und dessen historische Herstellungstechniken, vor allem Kupferstich und Lithographie. Die Exponate aus der Sammlung Perthes ermöglichen zusammen mit den Druckmaschinen des Museums, den gesamten Druckvorgang anschaulich nachzuvollziehen.

Im Schaudepot steht die Erforschung des Inneren der nichteuropäischen Kontinente und der Polgebiete im 19. Jahrhundert im Mittelpunkt, deren Ziel das Schließen bis dahin noch vorhandener weißer Flecken in den Landkarten war. Man kann erfahren, wie die bei verschiedenen Forschungsreisen gewonnenen kartographischen Informationen für die Aktualisierung der Landkarten der verschiedenen Kontinente verwendet wurden. Die Ausstellung zeigt vor allem Karten aus den Regionen Australien und Ozeanien, wodurch sich in räumlicher Nähe zu der ebenfalls im 19. Jahrhundert entstandenen und im Schaudepot präsentierten Südseesammlung interessante Verbindungen ergeben.                                                                      

Ergänzt wird die Ausstellung durch ein vielfältiges Begleitprogramm, das durch Filmzeugnisse oder Vorführungen im Druckereimuseum den Vorgang der Herstellung von Karten noch detaillierter vorstellt oder bei dem man Einblicke in die Erhaltung der Karten und die Restaurierung der Kupferplatten der Sammlung Perthes erhalten kann.

Eröffnung: 13.04.2016, 18:30 Uhr
Laufzeit: 14.04.2015 bis 29.06.2016

Besuch im Rahmen von Veranstaltungen oder nach Voranmeldung unter Telefon 0361 6555621.

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