Zweite Verleihung des Jochen-Bock-Preises an Ludwig Baumann, Esther Bejarano und Romani Rose
2014 wurden Karl Metzner, Wolfgang Nossen und Éva Pusztai ausgezeichnet. Auch in diesem Jahr werden drei Persönlichkeiten gewürdigt, die die von Fritz Bauer eingeforderte "Bürgerpflicht zum Neinsagen" gegen Antisemitismus, Antiziganismus und jede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in ermutigender Weise wahrgenommen haben.
Ludwig Baumann war im Nationalsozialismus als Deserteur vom Todesurteil bedroht und wurde nach dem Krieg zum Kämpfer für die Rehabilitierung der Opfer der NS-Militärjustiz.
Esther Bejarano überlebte als jüdisches Mädchen Auschwitz im "Mädchenorchester". Sie erhebt unermüdlich ihre Stimme gegen Ausgrenzung und Hass, baut mit ihrer Musik Brücken und ermutigt zur Mitmenschlichkeit.
Romani Rose, Enkel von im Nationalsozialismus ermordeten Sinti, wurde zum Sprecher für die Anerkennung des Völkermords an den Sinti und Roma und setzt sich für deren Bürgerrechte ein.
Zur Preisverleihung hat der von der Gedenkstätte Andreasstraße produzierte Kurzfilm "Nieder mit Hitler" über die Widerstandsgruppe der Erfurter Handelsschüler Premiere. Der Film ist das erste Ergebnis eines mehrjährigen Kooperationsprojektes der Stiftung Ettersberg/Gedenkstätte Andreasstraße, der Friedrich-Ebert-Stiftung, des Erinnerungsortes Topf & Söhne und der Universität Erfurt, in dem die Widerstandsgruppe erforscht wird und eine Publikation und Materialien für die Bildungsarbeit entstehen.
Zur Preisverleihung wird das 14. Konzert in der von der Sparkassenstiftung Erfurt geförderten Reihe "Vergessene Genies" mit Werken von Zikmund Schul, Gideon Klein und Erwin Schulhoff erklingen.