Experten sind sich einig: Erfurter Pfeilerbilder sind in der geschlossenen Erhaltung am Ort ihrer Entstehung deutschlandweit einzigartig
Künstlerische und ikonografische Befunde standen im Zentrum der Diskussionen
Deutschlandweit einzigartig
Deutlicher als bisher vermutet erwies sich, dass dieser Zyklus von Gemälden auf gekrümmtem Holz, von denen die meisten als Epitaphien konzipiert und genutzt wurden, in seiner geschlossenen Erhaltung am Ort ihrer Entstehung deutschlandweit einzigartig ist.
Eine Gegenüberstellung mit den wenigen anderen Gemälden der Zeit auf konvexen Bildträgern, die momentan bekannt sind, unterstützte diesen Befund. In den dargestellten Themen (u.a. Himmelfahrt Mariens, Gregorsmesse, Hostienmühle etc.) und Inschriften konnten, zumal bei Identifizierung der Stifter, Reflexe der beginnenden Konfessionalisierung ausgemacht und weitaus präziser als in der bisherigen Forschung geschehen eingeordnet werden.
Erste Ergebnisse einer infrarotreflektografischen Untersuchung
Die Vorstellung erster Ergebnisse einer infrarotreflektografischen Untersuchung der Pfeilerbilder sorgte für bemerkenswerte Einblicke in die manuelle Entstehung der Gemälde und stellte Daten bereit, die von den am Projekt Beteiligten in den nächsten Monaten weiter diskutiert werden. Beiträge zu den Akteuren und kulturellen Bedingungen der Erfurter Kirchen-, Literatur- und Universitätsgeschichte des 16. Jahrhunderts kontextualisierten die bildkünstlerischen Phänomene.
Begleitpublikation ist geplant
Die Tagung hat wichtige Impulse für die Struktur der geplanten Ausstellung und die Auswahl der Objekte gegeben; viele Vorträge werden in verschriftlichter Form in die Begleitpublikation eingehen.
Mehr zu den Pfeilerbildern im Katholischen Dom St. Marien
- Kontroverse und – Die Pfeilerbilder im Dom zu Erfurt. Ausstellungsprojekt im Rahmen der Luther-Dekade, Cranach-Jahr 2015
- Das bedeutendste Gemäldeensemble aus der Reformationszeit: Fachwissenschaftler aus Deutschland tagen zu den Erfurter Pfeilerbildern. – In: Amtsblatt der Landeshauptstadt Erfurt vom 16. Mai 2014. - S. 24