Künstliche Orchideen: Vortrag von Sebastian Brandt
Thüringen gilt als das an Orchideenarten reichste Bundesland. Dennoch sind diese botanischen Kostbarkeiten in ihrer faszinierenden Schönheit und Biologie der Bevölkerung weitgehend unbekannt – und der Begriff „Orchidee“ steht eher für die tropischen Malaienblumen aus dem Floristikgeschäft. Genauso unbekannt wie die heimischen Orchideen sind auch ihre einzigartigen Lebensräume – komplexe Ökosysteme unserer Naturlandschaft die hochgradig bedroht sind. Die Orchideen selbst bilden darin attraktive Leitarten, stellvertretend für eine Vielzahl weiterer bedrohter Tier- und Pflanzenarten unserer Heimat. Orchideen als Leitarten sind deshalb auch Anzeiger für erfolgreiche Naturschutzarbeit - sind sie doch die Ersten, die bei Schädigung und mangelnder Pflege ihrer Umwelt als erste verschwinden und aussterben.
Das Naturkundemuseum Erfurt hat in Kooperation mit dem Arbeitskreis Heimische Orchideen (AHO), der als anerkannter Naturschutzverband seit Jahrzehnten maßgeblich für den Schutz der Orchideen-Lebensräume arbeitet, eine einzigartige Ausstellungsidee konzipiert. Maßgeblich dafür war die Entwicklung eines völlig neuen, europaweit einzigartigen Reproduktionsverfahrens der Firma reco-brandt (Kornhochheim), das es erstmals ermöglicht, nahezu naturidentische Kunststoff-Modelle der heimischen Orchideen-Arten herzustellen.
Nicht zuletzt wird am Vortragsabend das aus dem Thema resultierende Ausstellungskonzept „Juwelen der Natur – Orchideen in der Kulturlandschaft Thüringens“ erstmals öffentlich vorgestellt.