Wohnungs- und Haushaltserhebung 2021
Die Wohnungs- und Haushaltserhebung 2021 fand als Mehrthemenbefragung statt und beinhaltete als größten Teil die Thematik Coronapandemie und deren Auswirkungen auf verschiedene Aspekte unseres Lebens. Darüber hinaus enthielt die Befragung die Themen städtische Kulturangebote sowie das Thema Erfurt als Hochschulstandort. Auch die Stadtwerke Erfurt Gruppe als Grundversorger beteiligte sich an der Umfrage durch verschiedene Themen (z.B. Erfurter Bäder, Trinkwasser und Energie).
Es wurden insgesamt 3.454 Bürger, die ihren Hauptwohnsitz in Erfurt haben und mindestens 18 Jahre alt waren, anhand einer Zufallsstichprobe angeschrieben. Die Beteiligung an der Bürgerbefragung lag bei 34 Prozent, was 1.164 beantworteten Fragebögen entspricht.
Detailliertere Befragungsergebnisse können der folgenden ausgewählten Ergebnisübersicht oder dem nachfolgend zum Download bereitgestellten Ergebnisbericht zur Wohnungs- und Haushaltserhebung 2021 entnommen werden.
Ein besonderer Dank gilt allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich an der Wohnungs- und Haushaltserhebung 2021 beteiligt haben.
Die Thematik Corona betrifft die Auswirkungen der Coronapandemie auf das soziale Leben und gesundheitsbezogene Aspekte, die Auswirkungen auf Erwerbstätigkeit und finanzielle Situation sowie die Auswirkungen auf die Kinderbetreuung.
Allgemeiner Gesundheitszustand
Die Bewertung des allgemeinen Gesundheitszustandes fiel von den Bürgern und Bürgerinnen überwiegend positiv aus. Etwa zwei Drittel (67 Prozent) gaben an, das dieser sehr gut (17 Prozent) oder gut (50 Prozent) sei. Weitere 25 Prozent stuften ihren Gesundheitszustand mittelmäßig ein.Lediglich sieben Prozent der Befragten würden Ihren allgemeinen Gesundheitszustand als schlecht oder sehr schlecht bewerten.
Im Gesamtergebnis gibt es damit keine Veränderung zur Wohnungs- und Haushaltserhebung 2017.
Allgemeiner Gesundheitszustand nach Altersgruppen
Bei der Betrachtung der Ergebnisse hinsichtlich der Altersstruktur der Befragten zeigt sich, dass jüngere ihren Gesundheitszustand tendenziell besser bewerten als ältere Personen. Dementsprechend schätzten 35 Prozent der 18- bis 24-Jährigen ihren Gesundheitszustand sehr gut und weitere 50 Prozent gut ein.
In der Altersgruppe ab 65 Jahre konnten hingegen nur noch fünf Prozent ihren Gesundheitszustand als sehr gut beschreiben. Es gaben 57 Prozent der Befragten dennoch an, diesen als gut zu empfinden.
Im Hinblick auf die Wohnungs- und Haushaltserhebung 2017, in der ebenfalls der Gesundheitszustand untersucht wurde, lässt sich feststellen, dass die jüngeren Altersgruppen diesen jetzt häufiger als mittelmäßig beschreiben, während ältere Personen tendenziell einen eher verbesserten Zustand im direkten Vergleich angeben.
Persönliche Situation nach Haushaltsstruktur
Es zeigt sich, dass besonders die Haushalte mit Kindern die momentane Situation als Belastung wahrnehmen. 32 Prozent gaben an, diese als eher belastend und neun Prozent als belastend zu erleben. Ähnlich verhält es sich bei Befragten aus Mehrpersonenhaushalten ohne Kinder. 40 Prozent gaben hier an, die Situation eher belastend oder belastend zu empfinden. Die Befragten der Haushaltskategorie Rentnerpaar antworteten zu 43 Prozent mit teils/teils.
Corona-Situation: Empfinden vor und nach der Pandemie
Im Hinblick auf die Zeit vor und während Corona wurden die Befragten gebeten, die gesundheitliche, berufliche sowie die private/familiäre Situation zu bewerten.
Es zeigt sich, dass die gesundheitliche Situation mit 49 Prozent am wenigsten belastend empfunden wurde (entspannt oder eher entspannt). Hingegen wurde die private/familiäre Situation (33 Prozent) sowie die berufliche Situation (35 Prozent) von jeweils etwa einem Drittel der Befragten als Belastung wahrgenommen.
Einsamkeit nach Altersgruppen
Insbesondere Befragte unter 35 fühlen sich einsam. In der Altersklasse der 65-Jährigen lag dieser Anteil bei acht Prozent. Insgesamt zeigt sich ein deutlicher Treppeneffekt in Abhängigkeit des Alters der befragten Personen.
Auswirkungen auf das soziale Leben und die gesundheitsbezogene Lebensweise
Den Umfrageteilnehmern wurden verschiedene Aspekte des beruflichen und sozialen Lebens sowie Verhaltensweisen vorgelegt. Diese sollten im Hinblick auf positive als auch negative Entwicklungen im Zuge der Corona-Pandemie bewertet werden.
Stark negativ wirkte sich die Krise hingegen auf die sozialen Kontakte und die allgemeine Lebensqualität aus. Insgesamt 74 Prozent der Befragten gaben an, dass sich die Situation eher negativ bzw. sehr negativ auf die sozialen Beziehungen und Kontakte auswirkte. 57 Prozent konnten negative Auswirkungen in ihrer Lebensqualität feststellen.
Positive Veränderungen konnten bei insgesamt 22 Prozent der Befragten in der Ernährungsweise erzielt werden.
Medienkonsum nach Altersgruppen
Die Darstellung der Auswirkung des Medienkonsums während der Coronapandemie zeigt, dass überwiegend die jüngere Generation von einem steigendem Nutzungsverhalten betroffen ist. 59 Prozent der 18- bis 24-Jährigen gaben an, dass die Pandemie einen eher negativen bzw. sehr negativen Einfluss auf den Medienkonsum hatte. Mehr als die Hälfte der über 65-Jährigen (51 Prozent) gaben an, keine Auswirkungen des Nutzungsverhalten erfahren zu haben. Weiterhin lässt sich ein deutlicher Treppeneffekt der Kategorie keine Auswirkungen mit steigendem Alter ablesen.
Seelisches Wohlbefinden nach Altersgruppen
Im Hinblick auf das seelische und psychische Wohlbefinden lässt sich ebenfalls eine Negativentwicklung bei den jüngeren Generationen feststellen. 59 Prozent der 25- bis 34-Jährigen gaben an, diesbezüglich eine negative bis sehr negative Auswirkung feststellen zu können. Im Vergleich dazu nahmen die ab 65-Jährigen keine Auswirkungen (38 Prozent) oder eher unspezifische Veränderungen (36 Prozent) wahr.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf nach Haushaltstypen
Die Betrachtung der Auswirkungen der Coronapandemie auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zeigt eine ebenfalls negative Entwicklung. Fast die Hälfte (49 Prozent) der Befragten mit Kindern unter 18 Jahren im Haushalt gab eine Verschlechterung an. Lediglich zehn Prozent derer konnte im Gegensatz dazu eine Verbesserung feststellen.
Einsamkeit nach Haushaltsstruktur
Unter Einsamkeit in Zuge der Pandemie litten besonders die Singles (59 Prozent). Aber auch ein Drittel der alleinstehenden Rentner (39 Prozent) sowie Zweipersonenhaushalte ohne Kinder (34 Prozent) gaben an, vermehrt unter Einsamkeit zu leiden. Über die Hälfte der Rentnerpaare (53 Prozent) konnten diesbezüglich keine Auswirkung feststellen.
Sorgen in der Corona-Situation (verschiedene Aspekte)
Es wurden sechs konkrete Ängste den Befragten zur Bewertung angegeben.
Die wenigsten Sorgen hatten die Umfrageteilnehmer bezüglich des Verlusts ihres Arbeitsplatzes (58 Prozent) und dass sie aufgrund von Einkommenseinbußen in finanzielle Schwierigkeiten geraten (50 Prozent).
Die größten Sorgen bestanden hinsichtlich der Erkrankung oder des Verlustes von Angehörigen/Freunden oder Bekannten (38 Prozent) sowie das Vereinsamen derer (41 Prozent).
Weitere 34 Prozent machten sich viele bzw. sehr viele Sorgen darüber, selbst zu vereinsamen und ihre sozialen Kontakte zu verlieren.
Sorgen (eigenes Erkranken)
Eine detaillierte Betrachtung der Sorge, selbst an Corona zu erkranken im Hinblick auf die Altersklasse zeigt, dass diese im Alter zunimmt. Ab einem Alter von 65 Jahren sind ein Drittel (37 Prozent) der Befragten besorgt bzw. sehr besorgt einer Infektion zu unterliegen. In der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen gaben 50 Prozent an, wenige bis sehr wenige Sorgen darüber zu haben.
Sorgen (Vereinsamung)
Die detaillierte Darstellung im Hinblick auf die Sorge, dass Angehörige, Freunde oder Bekannte vereinsamen, zeigt in den einzelnen Altersgruppen einen umgekehrten Treppeneffekt. Rund 50 Prozent der 18- bis 44-Jährigen sind hier entsprechend besorgt. Die Altersklassen der 45- bis 64-Jährigen blicken mit bis zu 32 Prozent eher gelassen auf diese Sorge. 41 Prozent der 65-Jährigen und älteren gaben an, diesbezüglich wenige bis sehr wenige Gedanken zu haben.
Informiertheit bezüglich des Coronavirus
Die Befragung erörtert außerdem, wie gut sich die Bürger und Bürgerinnen über das Geschehen zum Coronavirus informiert fühlen.
Zum Zeitpunkt der Erhebung gab knapp die Hälfte der Befragten (48 Prozent) an, sehr gut (13 Prozent) bzw. eher gut (35 Prozent) informiert zu sein. Ein weiteres Drittel (31 Prozent) sind zumindest mittelmäßig über das Geschehen informiert.
Lediglich 21 Prozent fühlen sich eher schlecht bzw. schlecht informiert.
Ergriffene Schutzmaßnahmen
Den Befragten wurden verschiedene Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus aufgelistet. Die Befragten sollten angeben, welche der Maßnahmen von ihnen ergriffen wurden.
Bei der Betrachtung der getroffenen Schutzmaßnahmen muss jedoch der Zeitpunkt der Erhebung beachtet werden. Diese fand vom 21. April 2021 bis 2. Juni 2021 statt. Die zu diesem Zeitpunkt notwendigen Maßnahmen können sich daher zu den aktuell geltenden Schutzmaßnahmen unterscheiden.
Es konnte festgestellt werden, dass der Großteil der Befragten die AHA-Regelung (Abstand halten (88 Prozent), häufiges Hände waschen (83 Prozent) und Atemmaske tragen (95 Prozent)) befolgen. Diese allgemeinen Schutzmaßnahmen werden um die Empfehlung des regelmäßigen Lüftens geschlossener Räume ergänzt und von 59 Prozent auch befolgt (AHA+L-Regelung).
Weitere 64 Prozent der Befragten greifen häufiger zum Desinfektionsmittel.
79 Prozent der Befragten reduzierten oder vermieden es gänzlich zu reisen und 81 Prozent gaben an, sich an die geltenden staatlichen Anordnungen zu halten.
Impfbereitschaft
Zum Zeitpunkt der Umfrage (21.04.2021 bis 02.06.2021) waren ein Drittel der Befragten (32 Prozent) bereits gegen das Coronavirus geimpft. Weitere 46 Prozent signalisierten die Bereitschaft dazu. 13 Prozent sind sich noch uneinig darüber, ob sie sich impfen lassen möchten. Die Impfung gänzlich abzulehnen, gaben zum Zeitpunkt der Umfrage neun Prozent an.
Impfbereitschaft nach Altersgruppen
Bei der Analyse der Ergebnisse hinsichtlich des Alters der Befragten kann auch die zum Zeitpunkt der Erhebung geltende Impfpriorisierung abgelesen werden.
Die Darstellung verdeutlicht, dass die Hälfte der 65-Jährigen (56 Prozent) ihre Impfung gegen das Coronavirus bereits erhalten haben. Weitere 35 Prozent streben die Impfung noch an. Weiterhin ist ersichtlich, dass die Bereitschaft sich impfen zu lassen, im Alter zunimmt. In der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen gaben lediglich zwölf Prozent an, bereits gegen das Virus geimpft zu sein.
Dieser Abschnitt stellt die Auswirkungen auf die Erwerbstätigkeit und die finanzielle Situation der Befragten dar.
Betroffenheit bei Erwerbstätigen
Die Befragung beschäftigt sich außerdem mit den Auswirkungen der Pandemie auf die berufliche und finanzielle Situation. Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) gaben an, nicht von Kurzarbeit, Kündigung oder Insolvenz betroffen gewesen zu sein. Zumindest zeitweise in Kurzarbeit waren zwölf Prozent der Befragten. Weitere vier Prozent waren vom Wegfall von Jobmöglichkeiten und zwei Prozent von der Kündigung betroffen.
Homeoffice bei Erwerbstätigen
Anhand der Befragungsergebnisse wird deutlich, dass die Homeofficequote durch die Coronapandemie anstieg. Der Anteil derer, die vor der Krise nie im Homeoffice arbeiteten, halbierte sich seit Beginn der ersten Welle. Gleichzeitig stieg der Anteil derer, die nun täglich, einmal oder mehrmals die Woche im Homeoffice arbeiten. Je etwa ein Drittel der Befragten gaben an, dass aufgrund ihrer Tätigkeit in keinerlei Phasen der Pandemie Homeoffice möglich war.
Homeoffice bei Erwerbstätigen nach Haushaltstypen
Knapp ein Drittel der befragten Haushalte mit Kindern (31 Prozent) gaben an, (nahezu) täglich im Homeoffice zu arbeiten. Bei den Singles oder Zweipersonenhaushalte ohne Kinder unter 18 Jahren betraf dies nur etwa ein Fünftel. Hier wurde von jeweils rund einem Drittel der Befragten angegeben, dass die Arbeit von Zuhause aufgrund der Tätigkeit nicht möglich ist.
Haushaltseinkommensverluste
Generell gab rund ein Viertel der Befragten (26 Prozent) an, Einkommensverluste durch die Coronapandemie erlitten zu haben. Über zwei Drittel der Umfrageteilnehmer (69 Prozent) verzeichneten hingegen keine Einkommensverluste.
Haushaltseinkommensverluste nach Gewerbe
Von Interesse war außerdem aus welchem Wirtschaftszweig, in dem die befragten Personen tätig sind, die Einkommensverluste verzeichnet wurden.
Es wird deutlich, dass insbesondere der Handel, das Gastgewerbe sowie die Instandhaltung und Reparatur von der Pandemie betroffen sind. 55 Prozent derer gaben an, Verluste erlitten zu haben. Über ein Drittel der Befragten aus dem produzierenden Gewerbe bzw. sonstigen Tätigkeitsbereichen gaben an, Einbußen verzeichnen zu müssen. Am wenigsten betroffen sind mit 81 Prozent die Bereiche der öffentlichen Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherungen.
Zahlungsschwierigkeiten
Die Frage, ob es seit Beginn der Pandemie Situationen gab, in denen es finanziell schwierig war, Rechnungen oder Ausgaben für Lebensmittel, Miete oder Coronaschutzmittel zu stemmen, konnte die Mehrheit der Befragten verneinen. 86 Prozent gaben an, bisher in keiner solchen Situation gewesen zu sein. Elf Prozent hatten bereits mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen.
Dieser Abschnitt stellt die Auswirkungen auf die Kinderbetreuung der Befragten während der Coronapandemie dar.
Betreuungspersonen während Einrichtungsschließungen
Die Betreuung der Kinder in der Zeit der Schließung von Schulen und Kindertageseinrichtungen wurde mit insgesamt 70 Prozent durch die Befragten größtenteils eigenständig sichergestellt. Davon entfielen 43 Prozent auf die tägliche und 27 Prozent auf die mehrmals wöchentliche Kinderbetreuung. Die Notfallbetreuung der jeweiligen Einrichtung wurde mit insgesamt 29 Prozent weitaus weniger und nur gelegentlich in Anspruch genommen.
24 Prozent der Personen (60 Jahre und älter), die nicht im Haushalt leben bzw. 16 Prozent der nicht im Haushalt lebenden Personen unter 60 Jahren waren in die Kinderbetreuung einbezogen.
Familiäre Belastung während Einrichtungsschließungen
Die Frage, wie stark die Zeit der Schließungen von Schulen und Kindertageseinrichtungen als Belastung erlebt wurde, konnten 45 Prozent der Befragten mit sehr stark und 31 Prozent mit stark beantworten. Acht Prozent der Eltern standen dieser Zeit entspannt gegenüber.
Mediennutzung als Informationsquelle
Rund die Hälfte der Befragten (52 Prozent) informieren sich über Fernsehen oder Rundfunk über die Angebote der städtischen Museen und Kulturveranstaltungen. Auch die klassischen Printmedien, wie das Amtsblatt (36 Prozent) oder die Tagespresse (37 Prozent) werden gern als Informationsquelle genutzt. Überraschend hingegen ist die wenige Nutzung der Webseiten (13 Prozent) und der sozialen Medien (sieben bis neun Prozent). Zehn Prozent der Befragten gaben an, keine Kenntnis über die Angebote zu haben.
Mediennutzung als Informationsquelle nach Altersgruppen
Bei der altersspezifischen Betrachtung der Medien als Informationsquelle ergibt sich eine typische Struktur:
Mit 43 Prozent beim Erfurter Instagramkanal und 34 Prozent beim Erfurter Facebook-Kanal nutzen die 25- bis 34- Jährigen am häufigsten die Social-Media-Kanäle. Hingegen gab die Altersgruppe ab 65 Jahre die klassischen Printmedien, mit 45 Prozent die Wochenblätter und 39 Prozent das Amtsblatt sowie mit 38 Prozent das Fernsehen und Rundfunk, am häufigsten an.
Krämerbrückenfest - Besuche in Jahren
Insgesamt 72 Prozent aller Befragten gaben an, das Krämerbrückenfest in den letzten fünf Jahren besucht zu haben. Davon sind 22 Prozent seit 2015 jährlich und weitere 15 bis 16 Prozent zumindest zwei- bis dreimal in diesem Zeitraum auf das Stadtfest gegangen.
Weitere 22 Prozent der Bürger und Bürgerinnen haben das Fest kein Jahr besucht. Bei der Auswertung ist jedoch auch zu beachten, dass das Krämerbrückenfest pandemiebedingt in den letzten zwei Jahren nicht stattfinden konnte.
Beliebtheit der Veranstaltungstage
Es wird ersichtlich, dass es unter den Befragten keinen favorisierten Besuchstag für das Krämerbrückenfest gibt. Über die Hälfte aller Befragten (59 Prozent) gaben an, das Fest an unterschiedlichen Tagen zu besuchen. Mit 22 Prozent wurde der Samstag als vorrangiger Besuchstag angegeben.
Hochschulen - Bewertung verschiedener Aussagen
Mit 68 Prozent hat die Aussage "Die Hochschulen sind wichtig für die Weiterentwicklung der Stadt Erfurt." den meisten Zuspruch erhalten. 50 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Hochschulen dem Prestige von Erfurt im In- und Ausland helfen und 49 Prozent halten die Erfurter Hochschulen für einen wichtigen Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor.
Jeweils 42 Prozent der Befragten stimmen zu, dass die Hochschulen die Attraktivität der Stadt steigern sowie die Studierenden die Stadt beleben.
Bei den nachfolgenden Aussagen fällt die Zustimmung der Befragten stetig ab und die Zahl der Nichtauskünfte steigt.
Auffällig ist außerdem die hohe Zahl (43 Prozent) des Nichtzutreffens bei der Aussage über die Besuche der Veranstaltungen der Hochschulen.
Besucher nach Altersgruppen
Bei der altersspezifischen Betrachtung der Aussage "Ich besuche Veranstaltungen der Hochschulen." zeigt sich erwartungsgemäß, dass insbesondere die Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen vertreten ist. 36 Prozent der Befragten dieser Altersgruppe haben dies bejaht.
In den höheren Altersklassen fällt dieser Anteil deutlich ab. Bereits in der Gruppe der 25- bis 34-Jährigen stimmten nur noch elf Prozent der Aussage zu. Ebenfalls steigt mit höherem Alter der Anteil der Nichtauskünfte kontinuierlich.
Kulturlandschaft nach Altersgruppen
Bei der altersspezifischen Betrachtung der Aussage über die Wichtigkeit und Erhaltung einer breiten Kulturlandschaft zeigt sich, dass überwiegend die jüngere Generation dies als wichtig erachtet und bereit ist, dies zu unterstützen. Sind es in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen noch 67 Prozent, so sind es in der Gruppe der 65-Jährigen und älter nur noch 44 Prozent.
Auffällig ist außerdem der steigende Anteil an Nichtauskünften und Nichtwissens in den höheren Altersklassen.
Bekanntheit der Hochschulen
Bei der Frage nach der Bekanntheit der einzelnen Erfurter Hochschulen war die Universität mit 92 Prozent am bekanntesten, gefolgt mit 84 Prozent von der Fachhochschule.
Deutlich weniger bekannt unter den Bürgern und Bürgerinnen sind mit zwölf Prozent die Internationale Hochschule GmbH (IUBH) und mit 13 Prozent die Internationale Berufsakademie (Iba).
Hochschulstadt Erfurt
Fast die Hälfte aller Umfrageteilnehmer (46 Prozent) empfinden Erfurt nur teilweise als Hochschulstadt. Lediglich sieben Prozent würden Erfurt als Hochschulstadt bezeichnen, weitere 22 Prozent können dies zumindest überwiegend bejahen.
Vier Prozent der Befragten würden die Aussage gänzlich und 22 Prozent überwiegend verneinen.
Wichtigkeit verschiedener Themen für das Unternehmen
Die Befragten wurden gebeten, eine Einschätzung darüber abzugeben, wie wichtig Ihnen bestimmte Themen bei den Stadtwerken Erfurt sind.
Der Punkt Verbraucheraufklärung ist den Bürger und Bürgerinnen ebenso wichtig wie das regionale Engagement. Über Dreiviertel der Befragten (77 Prozent) gaben an, diese Punkte als sehr wichtig bzw. wichtig zu erachten. Das Thema Nachhaltigkeit wurde von 51 Prozent als sehr wichtig und von 25 Prozent als überwiegend wichtig eingestuft. Der Klimaschutz wurde mit 49 Prozent sehr wichtig und 25 Prozent wichtig ähnlich bewertet.
Das Angebot grüner Produkte wurde von den genannten Themen als am wenigsten wichtig bewertet. Dennoch fällt die Bewertung mit 39 Prozent sehr wichtig und 24 Prozent wichtig positiv aus.
Wichtigkeit verschiedener Themen aus Befragtenperspektive
Insgesamt 88 Prozent der Befragten ist die Langlebigkeit von Produkten sehr wichtig (66 Prozent) bzw. wichtig (22 Prozent).
Auch die Themen Abfalltrennung (85 Prozent), Abfallvermeidung (84 Prozent) und Energiesparen (84 Prozent) wurden als sehr wichtig bzw. wichtig eingestuft. Ziele gut mit den ÖPNV zu erreichen, ist insgesamt 77 Prozent der Befragten wichtig.
Etwas weniger wichtig erachten die Befragten, dass Ziele gut mit dem Fahrrad zu erreichen sind (62 Prozent) und die Klimaneutralität / CO2-Neutralität (58 Prozent).
Ökostrom wird nur noch von rund der Hälfte der Umfrageteilnehmer (48 Prozent) als wichtig eingestuft. Der Kauf von gebrauchten Produkten ist nur noch etwa einem Drittel (34 Prozent) der Befragten wichtig.
Nutzung des Erfurter Trinkwassers
Über Dreiviertel der Erfurter und Erfurterinnen (78 Prozent) nutzen das Trinkwasser als Durstlöscher. 22 Prozent derer verneinten die Frage.
Zufriedenheit mit dem Erfurter Trinkwasser
Ein Großteil der Befragten (80 Prozent) ist mit der Qualität des Trinkwassers in Erfurt zufrieden. Davon sind 40 Prozent sehr zufrieden und weitere 40 Prozent zufrieden. Der Anteil derer, die unzufrieden mit der Trinkwasserqualität sind, liegt bei acht Prozent und ist damit gering.
Besucher in den Erfurter Bädern
Die Befragten wurden gebeten, Auskunft darüber zu geben, ob Sie seit März 2020 eines der Hallen- oder Freibäder der SWE besucht haben.
Zur Auswahl standen hierbei die Roland Matthes Schwimmhalle, die Schwimmhalle Johannesplatz sowie die Freibäder Nordbad, Dreibrunnenbad, Freibad Möbisburg und das Strandbad Stotternheim. Mehrfachantworten waren bei dieser Fragestellung zulässig.
Über zwei Drittel der Befragten (69 Prozent) gaben an, seit März 2020 keines der genannten Bäder besucht zu haben. Dieser hohe Wert ist auch pandemiebedingt. Zehn Prozent gaben die Roland Matthes Schwimmhalle und jeweils neun Prozent das Strandbad Stotternheim sowie das Nordbad an. Mit jeweils vier Prozent wurden die Schwimmhalle Johannesplatz, das Dreibrunnenbad und das Freibad Möbisburg weitaus weniger besucht.
Im Vergleich zur Wohnungs- und Haushaltserhebung 2018 lässt sich feststellen, dass deutlich weniger Befragte angaben die Erfurter Bäder besucht zu haben. Der Rückgang für die Roland Matthes Schwimmhalle beträgt 32 Prozentpunkte, für die Schwimmhalle Johannesplatz 13 Prozentpunkte, für das Strandbad Stotternheim zehn Prozentpunkte. Auch das Erfurter Nordbad verzeichnete deutlich weniger Besucher (minus 21 Prozentpunkte).
Zufriedenheit mit den Coronamaßnahmen in den Bädern
Die Befragten, die eines der Bäder aufsuchten, wurden gebeten eine Wertung über getroffene Maßnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus abzugeben. Es zeigt sich, dass alle genannten Maßnahmen zufriedenstellend waren. Die Wertung "sehr zufrieden" beläuft sich bei jeder Maßnahme auf 36 bis 44 Prozent.
Energie - Inanspruchnahme von Strom und Gas
74 Prozent der Befragten gaben an, den Strom von den Stadtwerken Erfurt zu beziehen. 21 Prozent nutzen einen anderen Anbieter und weitere fünf Prozent machten keine Angabe.
Bei der Inanspruchnahme der Stadtwerke als Gaslieferant beläuft sich der Anteil auf 27 Prozent. Rund die Hälfte der Befragten (48 Prozent) verneinte die Frage und weitere 26 Prozent machten keine Angaben hierzu.
Stadtwirtschaft - Inanspruchnahme verschiedener Dienstleistungen
Nahezu alle Befragten (99 Prozent) gaben an, die Bereitstellung der Mülltonnen durch die SWE zu nutzen. Auch die Entsorgung von Sperrmüll (82 Prozent) sowie die Abfallentsorgung an den Wertstoffhöfen (80 Prozent) wird durch den Großteil der Befragten genutzt. Die Entsorgung von Sonderabfällen wurde bereits von etwa zwei Drittel (65 Prozent) der Erfurter und Erfurterinnen genutzt.
Mit 28, bzw. 29, Prozent wird der Kauf von Blumenerde oder Kompost sowie der Kauf von Gebrauchtwaren vom Stöberhaus deutlich weniger genutzt. Der Containerdienst wurde von 24 Prozent in Anspruch genommen.
Zufriedenheit mit Dienstleistungen der Stadtwirtschaft
Sofern die Befragten die Dienstleistungen der Stadtwirtschaft nutzen, ist es natürlich auch von Interesse zu erfahren, wie zufrieden diese mit den genutzten Leistungen sind. Es zeigt sich, dass die Umfrageteilnehmer hinsichtlich aller Dienstleistungen überwiegend zufrieden sind. Mit jeweils insgesamt 93 Prozent sind die Befragten mit der Entsorgung von Sperrmüll sowie der Abfallentsorgung an den Wertstoffhöfen am zufriedensten. Mit jeweils über 80 Prozent ist die Zufriedenheit hinsichtlich der Entsorgung von Sonderabfällen (88 Prozent), dem Containerdienst (85 Prozent) und der Bereitstellung der Mülltonnen (83 Prozent) groß. Der Wert der Unzufriedenheit unterliegt bei allen Dienstleistungen die 10-Prozent-Grenze.