Zufriedenheit und Sorgen: Kinder- und Jugendbefragung 2022
Die Zufriedenheit der Kinder und Jugendlichen ist in allen erfragten Bereichen hoch. Über die Hälfte der Befragten ist sehr zufrieden mit der familiären Situation und mit dem Freundeskreis. Die Kinder und Jugendlichen sind mit der Freizeitgestaltung, ihren finanziellen Möglichkeiten und ihrer schulischen Situation vergleichsweise am unzufriedensten. Es fällt auf, dass die Zufriedenheit hinsichtlich des eigenen Freundeskreises über die verschiedenen Befragungen gesehen leicht abgesunken ist (2014: 61 Prozent sehr zufrieden, 2017: 55 Prozent sehr zufrieden, 2022: 52 Prozent sehr zufrieden).
Bei der Frage nach Sorgen und Problemen der Kinder und Jugendlichen wurde am meisten der Leistungs- und Erwartungsdruck genannt (38 Prozent), gefolgt von den Schulnoten (35 Prozent). Auch die Angst, etwas falsch zu machen (31 Prozent) und Zeitdruck/Zeitstress (29 Prozent) wurden häufig genannt. Weniger Sorgen und Probleme bereiten den Kindern und Jugendlichen die Themen Cyber-Mobbing (0,5 Prozent), Drogen (ein Prozent), Sexualität (drei Prozent) und Gewalt (drei Prozent).
Bei der Frage nach einer Ansprechperson bei Sorgen und Problemen gaben 87 Prozent der Kinder und Jugendlichen an, eine Bezugsperson zu haben, mit der sie Sorgen und Probleme besprechen, wobei überwiegend Familienmitglieder oder der Freundeskreis genannt werden. Andererseits gaben 13 Prozent der Befragten an, niemanden zum Besprechen von Problemen zu haben.
Mit Blick auf die Stadt Erfurt als wesentlichem Teil der Lebenswelt der befragten Kinder und Jugendlichen werden die ärztliche Versorgung und der Erfurter Nahverkehr als besonders gut eingeschätzt (jeweils 79 Prozent trifft zu/trifft eher zu). Orte und Möglichkeiten, in der Freizeit den eigenen Interessen nachzugehen, sehen 64 Prozent der Befragten als vorhanden an. Etwa die Hälfte nimmt Erfurt als kinder- und jugendfreundliche Stadt wahr (51 %). Allerdings wird von 29 Prozent der Kinder und Jugendlichen die Sicherheit der Radwege kritisch gesehen. Hinsichtlich Mitsprache und Beteiligung schätzen nur wenige der Befragten ein, dass ihre Meinung und Interessen bei politischen Entscheidungen in Erfurt berücksichtigt werden (acht Prozent) bzw. sie ihre Ideen in politische Entscheidungsprozesse aktiv einbringen können (12 Prozent).