Warnung der Bevölkerung bei Großschadensfällen

Um bei Großschadensfällen und Katastrophen zeitnah zu warnen und zu informieren, verfügt die Stadt Erfurt über ein Sirenensystem, welches stetig ausgebaut wird. Die Sirenen ermöglichen neben der Warnung/Entwarnung auch zusätzlich Sprachdurchsagen, um wichtige Handlungsanweisungen zu übermitteln.

Elektronische Sirene mit Sprachausgabe
Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Warnung der Bevölkerung

Beinhaltet Information an die Bevölkerung über plötzliche Schadensereignisse, drohende Gefahren, Aufforderung der Bevölkerung zweckmäßige Maßnahmen einzuleiten. Eine Informationsübermittlung setzt voraus, dass die Bevölkerung von der gewählten Warnmöglichkeit erreicht werden kann. Möglichkeiten dazu wären beispielsweise:

  • Lautsprecherdurchsagen
  • Radiodurchsagen
  • Fernsehnachrichten
  • Push Nachrichten von Rundfunk- und Fernsehanstalten
  • Modulares Warnsystem des Bundes (MoWaS)
  • Sirenen
  • Internetauftritte
  • Soziale Medien (Twitter, Facebook, ...)
  • Aushänge
  • Digitale Stadtinformations- und Werbetafeln

 

Mit der Cell- Broadcasting Technologie können Warnmeldungen einfach und schnell an eine große Anzahl von Menschen versendet werden. Eine App ist nicht erforderlich.

Mit keinem Warnmittel werden bislang mehr Menschen erreicht. Sie ist daher für eine Alarmierung im Notfall sehr gut geeignet. Bei Cell Broadcast wird die Warnmeldung direkt auf die in einem bestimmten Abschnitt eines Mobilfunknetzes befindlichen empfangsfähigen Mobilfunkendgeräte versendet. Ältere Geräte sind oftmals nicht in der Lage Cell Broadcast Nachrichten zu empfangen. Updates der Hersteller und Netzbetreiber verbessern ständig die Erreichbarkeit. Die Mobilfunkgeräte müssen eingeschaltet sein und dürfen sich nicht im Flugmodus befinden. Für Cell Broadcast erfolgt keine Entwarnung.

Im September 2020 fand der erste bundesweite Warntag statt. Dazu wurden neben der Warn- App NINA auch andere Warnmultiplikatoren wie beispielsweise Sirenen und digitale Infotafeln angesteuert.

Warntöne

vier Signalgrafiken mit unterschiedlicher Dauer
Grafik: Warntöne Grafik: © Stadtverwaltung Erfurt

Unterschieden werden die Töne:

  • „Warnung vor einer Gefahr“,
  • „Feueralarm“ welcher zur Alarmierung der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr genutzt wird,
  • „Entwarnung“ und
  • „Signalprobe.

Bei Auslösung des Warntones „Warnung vor einer Gefahr“, signalisiert durch einen Heulton von einer Minute Dauer, ist unverzüglich das Rundfunkgerät einzuschalten, auf Nachrichten und Durchsagen zu achten sowie den Aufforderungen der Einsatzkräfte Folge zu leisten.

Wichtige erste Verhaltenshinweise

  1. Ruhe bewahren
  2. Gebäude oder Wohnung aufsuchen
  3. Türen und Fenster schließen
  4. Radio einschalten (Falls die Stromversorgung unterbrochen ist, ein Radio mit Batterien verwenden. Alternativ kann das Radio im Auto benutzt werden.)
  5. Regionalsender einstellen und Durchsagen beachten
  6. Nachbarn informieren

Allgemeine Verhaltensregeln

Auch wenn Sie möglicherweise nicht unmittelbar betroffen sind, können Sie durch Ihr besonnenes Verhalten leicht zu einer zügigen Gefahrenabwehr und Schadensbeseitigung beitragen.

Oft behindern Schaulustige die Einsatzkräfte bei Ihrer Arbeit! Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und Katastrophenschutzeinheiten sind auf freie Strecken angewiesen. Bitte bleiben Sie dem Schadensort fern, und blockieren Sie keine Verkehrswege!

Bleiben Sie möglichst zu Hause oder am Arbeitsplatz und achten Sie auf Anweisungen der Behörden!

Holen Sie Ihre Kinder wenn möglich nach Hause!

Informieren Sie gegebenenfalls Ihre Nachbarn und Passanten über die Durchsagen! Helfen Sie älteren, behinderten und ausländischen Menschen.

Benutzen Sie bitte kein Mobiltelefon. Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und Katastrophenschutz benötigen diese Kapazitäten zur Abarbeitung der Hilfs- und Rettungsmaßnahmen!

Nachfolgend die Sirenensignale zur Warnung und Entwarnung in Thüringen.

Audio: Sirenensignal Warnung (BBK)

Audio: Sirenensignal Warnung (BBK) © BBK

Audio: Sirenensignal Entwarnung (BBK)

Audio: Sirenensignal Entwarnung (BBK) © BBK

Flyer zur Warnung der Bevölkerung bei besonderen Gefahren in Erfurt

Nächster Bundesweiter Warntag - 11. September 2025

Grafik und Text: #Warntag, Wir warnen Deutschland
Foto: © Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)

Bundesweiter Warntag ist eine gemeinsame Aktion von Bund, Ländern und Kommunen

Der nächste Bundesweite Warntag findet am 11. September 2025 statt. Dabei werden wiederum verschiedene Warnkanäle erprobt, mit denen die Menschen in Deutschland vor Gefahren gewarnt werden. Zu den Warnkanälen zählen unter anderem Radio und Fernsehen, WarnApps wie NINA, Stadtinformationstafeln, Sirenen, Lautsprecherwagen, Infosysteme der Deutschen Bahn und der Mobilfunkdienst Cell Broadcast.

Foto: © © Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)

Wie läuft der bundesweite Warntag ab?

Gegen 11:00 Uhr löst das BBK die Probewarnung über das sogenannte Modulare Warnsystem aus. Mit diesem System sind sehr viele Warnkanäle verknüpft, u. a. die Warn-App NINA. Gleichzeitig lösen die teilnehmenden Länder und Kommunen ihre lokalen Warnmittel wie zum Beispiel Sirenen aus. Gegen 11:45 Uhr erfolgt für die meisten Warnmittel die Entwarnung der Probewarnung.

Nähere Informationen finden Sie unter: www.bbk.bund.de/bundesweiter-warntag

Warnsystem steht für reale Lagen zur Verfügung

Das Warnsystem ist auch während der bundesweiten Probewarnungen jederzeit einsatzbereit. Bei Bedarf können die zuständigen Behörden wie gewohnt die Menschen über das Modulare Warnsystem und seine Kanäle erreichen und vor realen Gefahren warnen.

MoWaS – Modulares Warnsystem des Bundes

MoWaS Modulares Warnsystem Logo
Foto: © © Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)

MoWaS z. B. ist ein Warnsystem des Bundes, welches auch durch die Länder und die Zentralen Leitstellen in den Kommunen genutzt wird. Es dient der flächendeckenden Warnung der Bevölkerung durch die Übermittlung von amtlichen Gefahrendurchsagen und Gefahrenmeldungen über ein kommerzielles Satellitensystem an öffentlich-rechtliche sowie private Medienbetreiber, Presseagenturen, Internetprovider, Pagingdienstleister und die Deutsche Bahn AG.
Dieses wird seit 2009 zur Warnung im Großschadensfall/ Katastrophenfall genutzt. Dieses System wurde kontinuierlich erweitert. Die 4. Ausbaustufe wurde im Juli 2013 in Betrieb genommen und ermöglicht es nun, dass die Verantwortlichen unmittelbar und ohne Medienbruch alle zur Verfügung stehenden Warnsysteme auslösen können.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) stellt nunmehr eine Erweiterung als Web-App für Smartphones und Tablets zur Verfügung. Sie ermöglicht es, in einer technisch innovativen Form allen Bürgerinnen und Bürgern schnelle und gezielte Informationen bereit zu stellen.

NINA – Warn-App des Bundes

NINA Logo – Notfall-Informations- und Nachrichten-App
Foto: © © Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)

Mit dieser Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes, kurz „NINA“ genannt, können Sie wichtige Warnmeldungen unterschiedlichster Gefahrenlagen wie zum Beispiel Gefahrstoffausbreitung, Hochwasser oder Großbrände erhalten. Diese Informationen können optional auch für Ihren aktuellen Standort abgerufen werden. Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und Hochwasserinformationen  der zuständigen Stellen der Bundesländer sind ebenfalls in die Warn-App „NINA“ integriert.

Die App ist für den Endnutzer kostenfrei in den App-Stores von Google und Apple für die Betriebssysteme Android und iOS bereitgestellt. Es fallen lediglich Kosten für den Datenverkehr im Rahmen des Vertrages beim jeweiligen Mobilfunkprovider an.

Mit Arabisch, Englisch, Französisch, Polnisch, Russisch, Spanisch und Türkisch stehen die wichtigsten Inhalte in sieben Fremdsprachen zur Verfügung.

Cell Broadcast – Warnung direkt auf‘s Handy

Cell Broadcast ist ein Mobilfunkdienst, ähnlich einer SMS. Er ermöglicht seit Februar 2023 das Versenden von Warnnachrichten direkt auf mobile Endgeräte. Damit erweitert dieser Dienst den Mix aus verschiedenen Warnmitteln in Deutschland. Der Dienst funktioniert immer ohne App. Eine große Anzahl der Mobilgeräte sind für den Empfang der Meldungen gerüstet, einige Geräte leider nicht.

Handy mit Probewarnung
Foto: © © Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)

Voraussetzungen für Cell Broadcast

Damit Sie die Nachricht erhalten, sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen:

  • Stellen Sie sicher, dass ein Betriebssystem-Update für Android (Google) ab Version 11 oder iOS (Apple) ab Version 16.1 installiert ist.
  • Damit Sie die Probewarnung empfangen können, muss Ihr Handy eingeschaltet und darf nicht im Flugmodus sein.

Ältere Geräte können Cell Broadcast-Nachrichten zum Teil nicht empfangen. Auf der BBK-Website finden Sie Informationen der Mobilfunknetzbetreiber und Endgerätehersteller zu den Einstellungsmöglichkeiten sowie eine Liste mit empfangsfähigen Geräten: www.bbk.bund.de/cellbroadcast .

Inhalte der Cell-Broadcast-Warnung

Cell Broadcast-Nachrichten enthalten aus technischen Gründen nur wenig Text. Sie benennen die Art der Gefahr und die wichtigste Handlungsempfehlung. Nähere Informationen erhalten Sie über den in der Warnmeldung eingebundenen Link auf die BBK- Warnungsseite www.warnung.bund.de. Über Cell Broadcast werden aktuell keine Entwarnungen versendet.

Hinweis: Nach Erhalt einer Warnmeldung können Sie diese vorübergehend in der Mitteilungszentrale Ihres Endgeräts ansehen. Die Meldung wird nicht gespeichert.