Harald Reiner Gratz: „Ein Gotterleben – Zeichnungen und Gemälde“
Ein Wesen in ständiger Verwandlung, prall gefüllt mit Farbe, Geschichten und Geschichte
Anlässlich des von der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten an das Schloss Molsdorf vergebenen Titels „Schloss des Jahres 2015“ hat sich der bekannte Thüringer Maler und Grafiker Harald Reiner Gratz bereiterklärt, sich dem Leben des Reichsgrafen Gustav Adolf von Gotter künstlerisch zu nähern. Das heißt, Ort und Lebensgeschichte werden zur Grundlage, um über sie zu weiterführenden Themen wie sozialer Aufstieg, Locus amoenus (lat. für "lieblicher Ort"), Diplomatie, Aufklärung, Visionen etc. zu gelangen, die mit Gotters Leben und Wirken zu tun haben.
Immer wieder hat sich der bildende Künstler bestimmten Themen und Orten in speziellen Werkkomplexen zugewandt – aus der Literatur beispielsweise dem Kleistschen Drama Penthesilea oder den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm.
Das Theater wurde im weitesten Sinne ihm zum Gegenstand, als er sich dem Schauspieler Thomas Thieme porträtierend und imaginierend zuwandte. Doch sind hier wie da weder konventionelle Porträts noch Historienbilder zu erwarten. Gratz interpretiert seine Themen jeweils radikal subjektiv und neu, verbindet sie mit seinem riesigen Vorrat an inneren Bildern, wie auch an bereits gezeichneten und gemalten.
Graf Gotter begegnet uns in der Kunst von Harald Reiner Gratz als ein Wesen in ständiger Verwandlung, prall gefüllt mit Farbe, Geschichten und Geschichte.
Ausstellungseröffnung ist am Samstag, 7. März, 16 Uhr.