![Feld-Postkarte: Ernst Heller (links) mit Kameraden, vermutlich im Mai 1915 in der oberschwäbischen Kaserne Weingarten, wo zwischen 1898 und 1918 das württembergische Infanterie-Regiment 124 seinen Standort hatte Drei Soldaten in Unform des württembergischen Infanterie-Regiments 124 auf einer braun gefärbten Fotografie. Der mittlere Soldat sitzt auf einem Stuhl, währenddessen die beiden anderen Soldaten rechts und links davon stehen. Im Hintergrund eine Hauswand mit Fenstern.](/mam/ef/erleben/kunst_und_kultur/aktuelles/2014/fittosize_95_342_0_fd81bbaa96769d02f305f2f3196567b6_feldpostkarte.jpg)
„Für Kaiser, Gott und Vaterland? Das kurze Leben des Ernst Heller (1884–1916)“: Ausstellung im Museum für Thüringer Volkskunde Erfurt
![Feld-Postkarte: Ernst Heller (links) mit Kameraden, vermutlich im Mai 1915 in der oberschwäbischen Kaserne Weingarten, wo zwischen 1898 und 1918 das württembergische Infanterie-Regiment 124 seinen Standort hatte Drei Soldaten in Unform des württembergischen Infanterie-Regiments 124 auf einer braun gefärbten Fotografie. Der mittlere Soldat sitzt auf einem Stuhl, währenddessen die beiden anderen Soldaten rechts und links davon stehen. Im Hintergrund eine Hauswand mit Fenstern.](/mam/ef/erleben/kunst_und_kultur/aktuelles/2014/fittosize_95_342_0_fd81bbaa96769d02f305f2f3196567b6_feldpostkarte.jpg)
Am 1. August 2014 jährt sich der Ausbruch des Ersten Weltkriegs zum einhundertsten Mal. Diese "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts" (George F. Kennan) kostete fast neun Millionen Soldaten das Leben; zerstörte auch das alte Europa und bereitete die Saat für den zweiten, noch fürchterlicheren globalen Krieg. Diesem Ereignis widmet sich das Ausstellungsprojekt im Volkskundemuseum Erfurt. Aus erfahrungsgeschichtlicher Perspektive beleuchtet die Exposition persönliche Schicksale und fragt: Was bedeutete der Krieg für diejenigen, die ihn erlebten, ob nun unmittelbar an der Front oder eher fern in der Heimat, welche Ängste, Hoffnungen und Phantasien löste er aus, welche Nachwirkungen hinterließ er? Die Ausstellung zeigt persönliche Einblicke in den Kriegsalltag und bringt Menschen zum Sprechen, die ansonsten stumm und vergessen wären.
-
Ernst Heller, 1904. Der 1884 im thüringischen Bad Liebenstein geborene Fabrikarbeiter, ist ein Protagonist, der bereits in der ständigen Ausstellung des Museums vorkommt Foto: © Familienarchiv Heller-Messerschmidt, Trusetal
-
Himmelsbrief aus dem Besitz von Ernst Heller, März 1915. Minna Heller, Ernsts Frau, hatte ihn eigenhändig von einer in den Trusedörfern kursierenden Vorlage abgeschrieben. Er half damals Soldaten, mit Ängsten umzugehen. Foto: © Familienarchiv Heller-Messerschmidt, Trusetal
-
Der Soldat Ernst Heller, März 1915. Die aktuelle Ausstellung „Für Kaiser, Gott und Vaterland?" fragt nach, welche Ängste, Hoffnungen und Phantasien der Krieg im Menschen auslöste Foto: © Familienarchiv Heller-Messerschmidt, Trusetal
Von seinen Erfahrungen, die exemplarisch für viele Soldaten stehen, erzählt der 1884 im thüringischen Bad Liebenstein geborene Fabrikarbeiter Ernst Friedrich Heller, ein Protagonist der bereits in der ständigen Ausstellung des Hauses vorkommt und dessen Biografie nun fortgeschrieben wird. Sein individuelles Erlebnis ist eingebettet in die politische Geschichte des Ersten Weltkriegs und wird anhand von amtlichen und privaten Quellen und Dokumenten, wie auch von persönlichen Hinterlassenschaften beleuchtet.
![Foto: Minna Heller und Kinder, August 1916. Die Aufnahme entstand kurz nach Eintreffen der Todesnachricht ihres Mannes © Familienarchiv Heller-Messerschmidt, Trusetal Frau mit langem dunklem Kleid, sitzend, mit Baby auf dem Arm, rechts und links die Kinder.](/mam/ef/erleben/kunst_und_kultur/aktuelles/2014/fittosize_85_708_0_31d0acbf0fc74eb5f76754311f43260f_ernst_heller_minna_nach_der_todesnachricht_jpg.jpg)
Als Wanderausstellung konzipiert, kann die Ausstellung auch an anderen Orten in Thüringen und Hessen präsentiert werden.
Die Ausstellung wird vom Freistaat Thüringen und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen unterstützt.
![Foto: Dr. Marina Moritz lädt zum Besuch der Ernst-Heller-Ausstellung ein © Stadtverwaltung Erfurt / S. Glaubrecht Dame mit Brille und schwarzem Shirt vor einer Ausstellungswand.](/mam/ef/erleben/kunst_und_kultur/aktuelles/2014/fittosize_95_342_0_16180da7410bdfd4c0d04aa76839c49a_marina_moritz.jpg)
Führungen
Öffentliche Führung am 23.11.2014 und danach jeden zweiten Sonntag im Monat: 14.12.2014, 11.012015., 08.02.2015, 08.03.2015 und 12.04.2015, jeweils 11 Uhr. Weitere Führungen auf Anfrage
![Foto: Dr. Antje Bauer und Dr. Horst Moritz im Gespräch in der Ausstellung © Stadtverwaltung Erfurt / S. Glaubrecht Zwei Menschen schauen in eine Vitrine.](/mam/ef/erleben/kunst_und_kultur/aktuelles/2014/fittosize_95_342_0_6bdf536a50ec40fa0725a55383b9678f_bauer_moritz.jpg)
Veranstaltungen
11.12.2014, 18 Uhr,
Buchpräsentation Marina Moritz, Für Kaiser, Gott und Vaterland? Das kurze Leben des Ernst Heller (1884–1916), Erfurt 2014
Es moderiert: Hanno Müller, Redakteur "Thüringer Allgemeine"
15.01.2015, 18 Uhr,
Erfurt im Ersten Weltkrieg
Es spricht: Dr. Horst Moritz, Vorsitzender "Stadt und Geschichte e. V."
12.02.2015, 18 Uhr, Stadtarchiv Erfurt (Gotthardtstraße 21)
Kriegsalltag in Bildern von Wilhelm Gundermann. Es führt: Dr. Antje Bauer, Stadtarchivdirektorin
![Foto: „Für Kaiser, Gott und Vaterland? Das kurze Leben des Ernst Heller (1884–1916)“: Begleitbuch zur Ausstellung © Stadtverwaltung Erfurt Buchcover mit Abbildung eines Soldaten auf beige-braunem Grund. Buchtitel auf weißer Banderole.](/mam/ef/erleben/kunst_und_kultur/aktuelles/2014/fittosize_95_342_0_501671b7524c2e97fae30f1551372860_titelblatt_ernst_heller.jpg)
Zur Ausstellung hat das Museum für Thüringer Volkskunde Erfurt einen Begleitkatalog herausgegeben.