Historische Grabanlagen auf Erfurter Friedhöfen
Das wohl bekannteste Grabmal auf dem Erfurter Hauptfriedhof ist die 1920/21 von Hans Walter geschaffene Kuppel aus Basaltlava für den 1919 verstorbenen Gärtner Carl Schmidt.
Weitere 135 Steine und Grabanlagen stehen unter Denkmalschutz. Die Unterschutzstellung kann sich auf die bestattete Person, die Gestaltungsform des Grabmals oder dessen Künstler beziehen.
Zu dem kommen noch fünf denkmalgeschützte Brunnen auf dem Gelände des Hauptfriedhofes.
Eine weitere Besonderheit stellen die noch vorhandenen expressionistischen Grabmale dar. So sind noch 15 Steine vom Bildhauer Hans Walther erhalten. Ebenso Steine von Hermann Neu, Joseph Pinta und Werner Hartmann.
Die Einzigartigkeit liegt in der Formgebung der Steine. Sie empfinden Kristallstrukturen nach, ähnlich einem Diamantschliff. Das Fehlen von rechten Winkeln ist ein weiteres markantes Merkmal.
Während der nationalsozialistischen Diktatur fielen in der Zeit von 1940 bis 1942 einige expressionistische Grabmale der Aktion „entartete Kunst“ zum Opfer, sie mussten entfernt oder umgearbeitet werden.
Weitere 572 Grabsteine tragen zurzeit den Status „erhaltenswert“. Bei einer Friedhofsschau wurden diese Steine in eine Liste aufgenommen, um ihren Verlust zu verhindern.
Kriterien hierfür waren bestimmte Zusammenhänge z. B. zur Erfurter Kunstgewerbeschule, Einzigartigkeit in der Gestaltung und Verbindung zu Erfurter Bürgern aus Politik und Wirtschaft.
Die Friedhofsverwaltung will versuchen, so ein Stück Erfurter Geschichte nachvollziehbar zu erhalten.