Kirchen in Erfurt: St. Laurentius, Erfurt-Frienstedt
Geschichte der evangelischen Kirche St. Laurentius
Die St. Laurentius Kirche wurde als Wehrkirche 1447 erbaut. Aus dieser Zeit stammt der Kirchturm, der in die Dorfbefestigung einbezogen war.
1834 musste man die Kirche wegen Einsturzgefahr schließen. Daraufhin erfolgte der Abriss. Der Neuaufbau des Kirchenschiffes begann 1835 mit der Grundsteinlegung in Anwesenheit hochgestellter Persönlichkeiten und 417 Bürgern des Ortes. Das Kirchenschiff wurde nach Entwürfen des großherzoglichen Baurats C.W. Coudray im klassizistischen Stil erbaut. Auch der Kanzelaltar stammt aus dieser Zeit.
Die in "einfacher und würdiger Weise" erbaute Kirche konnte 1836 eingeweiht werden. Der Turm wurde erhalten. Zwei gotische Inschriften aus der Vorgängerkirche konnte man erhalten und in die Ostwand der neuen Kirche einmauern. Sie erinnern an die Errichtung des Chors der Kirche durch Curd Goetze und Günter Kolbe im Jahr 1493. Eine Inschrift mit Minuskeln befindet sich hinter einer Empore an der Nordseite des Kirchenschiffes, die besagt, dass im Jahre 1469 ein Gunter Koturant und ein Hans Becke die Baumeister waren.
An einem Eckquader an der Südseite der Kirche ist eine Sonnenuhr aus dem 14. Jahrhundert zu sehen.
Der Turm wurde 1912 erneuert. Bei einem schweren Sturm 1984 stürzte der verschieferte, spitze Turmhelm in das Kirchenschiff. Nach der Bergung des Turmknopfs wurden Münzen und einige Schriftstücke aus den Jahren 1608, 1790, 1855 und 1955 gefunden, die wieder in den neuen Turmknopf im Juli 1997 eingelegt wurden. 2006 kam es zum Absturz eines Teils der Kirchendecke mit Beschädigung des Altars. 2014 löste sich Putz vom Kirchturm, sodass um ihn herum eine Absperrung erfolgen musste. Der Turm ist als früherer Wehrturm (Beobachtungs- und Signalweitergabe-Funktion) im Besitz der Stadt Erfurt, das Kirchenschiff im Besitz der Kirchgemeinde. Die Kirche ist von dem weiterhin genutzten Friedhof umgeben.