Kirchen in Erfurt: Barfüßerkirche (Ruine)

Die Barfüßerkirche gehörte bis zu ihrer weitgehenden Zerstörung durch einen Bombenangriff im Jahre 1944 zu den bedeutendsten Kirchenbauten Erfurts und zu den schönsten Bettelordenskirchen Deutschlands.

Geschichte der Barfüßerkirche in der Landeshauptstadt Erfurt

Innenhof der Ruine der Barfüßerkirche, Blick Richtung Nordost in der Barfüßerstraße
Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Der im Jahr 1231 errichtete Erstbau der Barfüßerkirche gehörte zum Kloster der Franziskaner. Mit Beginn des Jahres 1291 erfolgte ein großzügiger Neubau als 3-schiffige Pfeilerbasilika im gebundenen System mit polygonal geschlossenem eingezogenem 4-jochigem Chor, Kapellen und Turm. Im Jahr 1316 beginnt eine rege Bautätigkeit an der Kirche, die bis ins 15. Jahrhundert andauert. 1525 wird die Kirche evangelisch, das Kloster bleibt jedoch bis 1594 erhalten. 1838 stürzte ein Teil der Seiten- und Mittelgewölbe nach einem Blitzschlag ein und wurde zwischen 1842 bis 1852 wieder rekonstruiert. 1944 wurde die größte der Erfurter Kirchen bei einem Bombenangriff durch eine Luftmine zerstört.

Ein mittelalterliches Farbfenster.
Foto: Darstellung der Stigmatisation des heiligen Franziskus: Glasmalerei in der Barfüßerkirche Erfurt, nach 1230, Höhe 82,5 cm, Breite 80 cm. Foto: © Angermuseum Erfurt

Im danach wieder aufgebauten Chor werden mit den Grabsteinen der Zinna von Vargula und des Bischofs Albert von Beichlingen zwei Meisterwerke der Erfurter Grabplastik aufbewahrt. Die Chorfenster aus den Jahren 1230 bis 1240 sind die ältesten Glasfenster Erfurts. Ein weiteres bemerkenswertes Beispiel mittelalterlicher Kunst ist ein großer Flügelaltar.

Seit 1983 gehört die Ruine der Barfüßerkirche zum Angermuseum. In den Sommermonaten ist sie Bühne für interessante Freilichtaufführungen.

Kontakt

Fragment einer Kirchenmauer mit großem Fenster
An der Barfüßerkirche
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