Kirchen in Erfurt: Barfüßerkirche (Ruine)
Geschichte der Barfüßerkirche in der Landeshauptstadt Erfurt
Der im Jahr 1231 errichtete Erstbau der Barfüßerkirche gehörte zum Kloster der Franziskaner. Mit Beginn des Jahres 1291 erfolgte ein großzügiger Neubau als 3-schiffige Pfeilerbasilika im gebundenen System mit polygonal geschlossenem eingezogenem 4-jochigem Chor, Kapellen und Turm. Im Jahr 1316 beginnt eine rege Bautätigkeit an der Kirche, die bis ins 15. Jahrhundert andauert. 1525 wird die Kirche evangelisch, das Kloster bleibt jedoch bis 1594 erhalten. 1838 stürzte ein Teil der Seiten- und Mittelgewölbe nach einem Blitzschlag ein und wurde zwischen 1842 bis 1852 wieder rekonstruiert. 1944 wurde die größte der Erfurter Kirchen bei einem Bombenangriff durch eine Luftmine zerstört.
Im danach wieder aufgebauten Chor werden mit den Grabsteinen der Zinna von Vargula und des Bischofs Albert von Beichlingen zwei Meisterwerke der Erfurter Grabplastik aufbewahrt. Die Chorfenster aus den Jahren 1230 bis 1240 sind die ältesten Glasfenster Erfurts. Ein weiteres bemerkenswertes Beispiel mittelalterlicher Kunst ist ein großer Flügelaltar.
Seit 1983 gehört die Ruine der Barfüßerkirche zum Angermuseum. In den Sommermonaten ist sie Bühne für interessante Freilichtaufführungen.