Schwellenburg
Markanter kleiner Berg am Rand der Geraaue
Neben den geologischen Verhältnissen beeinflusste vor allem menschliche Nutzung das Gebiet: Dem Anbau von Wein und Waid im Mittelalter folgten im 19. Jh. Ackerbau und Obstkulturen, hierzu wurden die heute noch gut sichtbaren Terrassen angelegt.
Darüber hinaus prägt vor allem ein trocken-heißes, windexponiertes Mikroklima die „Schwellenburg“: So werden im Juli am Südhang bis zu 62 °C Bodentemperatur gemessen, Niederschläge dringen nicht tiefer als 30 cm in den Boden ein.
Unter solchen Extrembedingungen entwickelte sich eine für Deutschland einzigartige Steppen- und Trockenrasen-Vegetation. Dazu zählen z. B. Frühlings-Adonisröschen, Blaugrünes Labkraut und Steppen-Salbei. Um sie zu erhalten, soll das Zuwachsen der Flächen mit Gehölzen durch eine angepasste Schaf- und Ziegenbeweidung verhindert werden.
Verkehrsanbindung
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Zusammenfassung
- NSG seit 08.07.1939 bzw. 22.07.1996
- Größe: 22,00 ha
- Die Schwellenburg ist mit 230 m ü. NN die höchste Erhebung einer Gipskeuperhügelkette, die sich nordöstlich der Fahnerschen Höhe zwischen Gispersleben und Witterda erstreckt. Der markante Hügel ist umgeben von der typischen Agrarlandschaft des Thüringer Beckens.
- Aufgrund des besonderen Klimas (sonnenexponierte Hänge, relativ geringe Niederschlagsmenge) und des geologischen Untergrundes (Gips des mittleren Keupers) konnte sich unter anderem eine kontinentale Steppenrasenvegetation, als Überrest aus der nacheiszeitlichen Steppenzeit, erhalten. Diese Pflanzengesellschaften sind besonders schutzwürdig!
Aufschlüsse des Gipskeupers an der Schwellenburg
- Die durch Gipsabbau entstandenen Aufschlüsse im Gipfelbereich der Schwellenburg sind neben den durch Auslaugung entstandenen Karstformen (Höhlen, Einsturztrichter) ebenfalls sehenswert.
- Die Hangterrassen, namensgebend für diese Erhebung, sind Zeugen früheren Weinbaus (bis Anfang 17. Jahrhundert).