Stiftung Krämerbrücke: Chronik Krämerbrücke

Die Chronik Krämerbrücke

Sicht von der Schlösserbrücke in Richtung Mühlstege und Krämerbrücke, links die Häuser "An der Stadtmünze", rechts der Junkersand; um 1890
Foto: Blick Richtung Mühlstege Foto: © Stadtverwaltung Erfurt, Stadtarchiv

1110
vermutlich schon erste hölzerne Brückenbauten über die Gera („Erpha“) bei alter, namensgebender Furt des karolingerzeitlichen, nahe der Grenze des Fränkischen Reiches zu den Slawen gelegenen Handelsplatzes „Erphesfurt“

1124 bzw. 1177
urkundliche Erwähnung der „capella Sti. Aegidii“ am östlichen Brückenzugang

1156
vom Blitzschlag „die beyden Kirchen sampt der Gassen bis aufs Rathaus in die Asche“ gelegt

1175
erstmalige urkundliche Erwähnung als „pons rerum venalium“ anlässlich der Wiederherstellung von zwei Läden oder Krambuden

1293
in den Jahrzehnten nach 1175 viele Brände, zuletzt 1293

1293
nach Brand der Ägidienkapelle betreibt der Rat zu Erfurt den Erwerb der Brückenrechte, um die oft abgebrannte hölzerne Krämerbrücke durch eine steinerne zu ersetzen

1325
ist die Steinbrücke vollendet; sind auch massiv erneuert die beiden Kirchen an den Brückenköpfen

1327
im Erdgeschoss der Ägidienkirche drei Läden, ein weiterer im gewölbten Turmgeschoß eingerichtet, der Spitzhelm 1392 aufgesetzt

1391
Errichtung der überdachten „Mühlstege“ südlich der Brücke

1472
großer Stadtbrand, dabei St. Benedikt mit erfasst, die stark betroffene Brücke wird von den Krämern verlassen

bis 1486
Brückeninstandsetzung mit Verbreiterung der alten Steinbrücke durch Vorlagen und Sprengwerke, Erneuerung der Fachwerkhäuser zu besserer Bewohnbarkeit und Rückkehr der Brückenkrämer

1510
die deutsche Bezeichnung „Krämerbrücke“ spätestens gebräuchlich

1582
Dach und obere Westgiebelwand der Ägidienkirche zerstört, bis 1609 wiederhergestellt

im 16./17./18.Jh.
werden Grundstücke bzw. Häuser auf der Brücke zusammengelegt und gehen immer mehr an die Handwerker über

1810
die Benediktikirche in Privatbesitz, teilweise abgetragen und überbaut; 1896 totaler Abbruch, auch des Turmes zugunsten der daneben geplanten „Rathausbrücke“

1855
brandzerstört die fünf Häuser Nr.23-27, danach vereinfacht wieder aufgebaut

1895
scheitert der geplante Abbruch der „Krämerbrücke“ aus Kostengründen und städtebaulichen Überlegungen

1898
entsteht nach Abbruch der Mühlengebäude und „Mühlstege“ die südlich parallel verlaufende „Rathausbrücke“ als neue Verkehrsverbindung zwischen Wenigemarkt und Benediktiplatz

nach 1945
unter anderem Wiederaufbau der kriegszerstörten Häuser Nr. 12-14, Herrichtung der Ägidienkirche für die Evangelisch-methodistische Freikirche

60er/70er/80er Jahre
außer Instandsetzungen an der Brückenkonstruktion erfolgen umfangreiche Haussanierungen und Fassadenwiederherstellungen

zwei Brückenbögen der Krämerbrücke
Foto: Blick Richtung Mühlstege Foto: © Stadtverwaltung Erfurt / R. Lemitz

1985/86
Reparatur, Verstärkung und Teilerneuerung des besonders schadhaften Mittelbereichs der Brückengewölbe mit neuem Straßenaufbau

1996
Gründung der „Stiftung Krämerbrücke“ zur Unterstützung der Bauerhaltung, der Bewohnerinteressen und angemessenen Nutzungsentwicklung

2002
Abschluss der grundhaften Sanierung der massiven Brückengewölbe