Stiftung Krämerbrücke: Chronik Krämerbrücke
Die Chronik Krämerbrücke
1110
vermutlich schon erste hölzerne Brückenbauten über die Gera („Erpha“) bei alter, namensgebender Furt des karolingerzeitlichen, nahe der Grenze des Fränkischen Reiches zu den Slawen gelegenen Handelsplatzes „Erphesfurt“
1124 bzw. 1177
urkundliche Erwähnung der „capella Sti. Aegidii“ am östlichen Brückenzugang
1156
vom Blitzschlag „die beyden Kirchen sampt der Gassen bis aufs Rathaus in die Asche“ gelegt
1175
erstmalige urkundliche Erwähnung als „pons rerum venalium“ anlässlich der Wiederherstellung von zwei Läden oder Krambuden
1293
in den Jahrzehnten nach 1175 viele Brände, zuletzt 1293
1293
nach Brand der Ägidienkapelle betreibt der Rat zu Erfurt den Erwerb der Brückenrechte, um die oft abgebrannte hölzerne Krämerbrücke durch eine steinerne zu ersetzen
1325
ist die Steinbrücke vollendet; sind auch massiv erneuert die beiden Kirchen an den Brückenköpfen
1327
im Erdgeschoss der Ägidienkirche drei Läden, ein weiterer im gewölbten Turmgeschoß eingerichtet, der Spitzhelm 1392 aufgesetzt
1391
Errichtung der überdachten „Mühlstege“ südlich der Brücke
1472
großer Stadtbrand, dabei St. Benedikt mit erfasst, die stark betroffene Brücke wird von den Krämern verlassen
bis 1486
Brückeninstandsetzung mit Verbreiterung der alten Steinbrücke durch Vorlagen und Sprengwerke, Erneuerung der Fachwerkhäuser zu besserer Bewohnbarkeit und Rückkehr der Brückenkrämer
1510
die deutsche Bezeichnung „Krämerbrücke“ spätestens gebräuchlich
1582
Dach und obere Westgiebelwand der Ägidienkirche zerstört, bis 1609 wiederhergestellt
im 16./17./18.Jh.
werden Grundstücke bzw. Häuser auf der Brücke zusammengelegt und gehen immer mehr an die Handwerker über
1810
die Benediktikirche in Privatbesitz, teilweise abgetragen und überbaut; 1896 totaler Abbruch, auch des Turmes zugunsten der daneben geplanten „Rathausbrücke“
1855
brandzerstört die fünf Häuser Nr.23-27, danach vereinfacht wieder aufgebaut
1895
scheitert der geplante Abbruch der „Krämerbrücke“ aus Kostengründen und städtebaulichen Überlegungen
1898
entsteht nach Abbruch der Mühlengebäude und „Mühlstege“ die südlich parallel verlaufende „Rathausbrücke“ als neue Verkehrsverbindung zwischen Wenigemarkt und Benediktiplatz
nach 1945
unter anderem Wiederaufbau der kriegszerstörten Häuser Nr. 12-14, Herrichtung der Ägidienkirche für die Evangelisch-methodistische Freikirche
60er/70er/80er Jahre
außer Instandsetzungen an der Brückenkonstruktion erfolgen umfangreiche Haussanierungen und Fassadenwiederherstellungen
1985/86
Reparatur, Verstärkung und Teilerneuerung des besonders schadhaften Mittelbereichs der Brückengewölbe mit neuem Straßenaufbau
1996
Gründung der „Stiftung Krämerbrücke“ zur Unterstützung der Bauerhaltung, der Bewohnerinteressen und angemessenen Nutzungsentwicklung
2002
Abschluss der grundhaften Sanierung der massiven Brückengewölbe