Glücksgeschichten: Die Zwiebelhexe

01.07.2024 11:00

Was braucht man, um glücklich zu sein? Damit haben sich die Kinder der Stammgruppe Donner aus der Grundschule am Steigerwald beschäftigt. Die Geschichten wurden für die Wochen der Seelischen Gesundheit für Schulen vom Amt für Bildung geschrieben. Sie sollen dazu beitragen, mit Kindern zum Thema Glück oder Unglück, Traurigkeit, Umgang mit Enttäuschungen und Herausforderungen ins Gespräch zu kommen. Diese Glücksgeschichte wurden eingesprochen von Susann, Finn und Marietta.

Audio: Glücksgeschichten: Die Zwiebelhexe © Stadtverwaltung Erfurt / Radio Frei

Der Podcast zum Nachlesen

Die Zwiebelhexe

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Wie die kleine Zwiebel Hexe ihre Gefühle fand. „Ich komme nicht mit“, sagte die kleine Hexe und verschränkte trotzig ihre Arme. „Und ich will auch nicht lernen, wie man Obst und Gemüse und die ganzen anderen Kräuter anbaut.“ Ihre Mama streichelt ihr über den Kopf: „Was ist denn los mit dir? Wir wollen doch zum Schulgarten gehen, wo alle großen und kleinen Zwiebelhexen und Zauberer, neue Dinge lernen.

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Für unsere Zaubertränke, aber auch für unser Gemüse. Das ist wichtig für unsere Tradition.“ „Ich komme nicht mit. Der Schulgarten ist blöd. Die anderen kennen sich viel besser mit den Kräutern aus. Sie wissen viel mehr über das Gärtnern und die Zaubertränke. Und außerdem werden sie mich auslachen. Mein Hut passt mir nicht richtig. Er ist viel zu groß, weil ich noch nicht gewachsen bin.

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Alles ist blöd. Ich komme nicht mit!“ Die kleine Zwiebelhexe zog ihren Hut über den Kopf und schmollte. Mama und Papa schauten sich an: "Es ist gut, dass du sagst, wie es dir geht. Du bist traurig und böse und hast auch ein bisschen Angst, habe ich aus deinen Worten gehört. So fühle ich mich auch. Ich bin traurig, weil du unsere Hexentradition nicht lernen willst.

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Ich bin böse, weil du nicht einmal ausprobieren möchtest, wie man Gemüse und Kräuter anbaut. Und ich bin auch ein bisschen besorgt, dass du noch nicht so viel gewachsen bist. Komm jetzt. Wir gehen zum Schulgarten in den Egapark“. „Ich komme nicht mit!“, wiederholte die kleine Zwiebelhexe. Mama ging los. Die kleine Zwiebelhexe blieb sitzen. Papa ging auch los.
 

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Vorsichtig schaute die kleine Hexe und unter ihrem Hut hervor: „Ich will hier nicht alleine bleiben.“ „Dann komm mit uns mit!“, rief Mama von etwas weiter vorn. Sie war schon ein ganzes Stück gelaufen. Die kleine Zwiebelhexe machte zwei Schritte nach vorn. Mama und Papa waren schon am großen Lesebaum. „Ist es noch weit?“, rief die kleine Zwiebelhexe!

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„Ja, sehr weit!“, sagte Papa lachend und wartete, bis die kleine Hexe zu ihm gelaufen war. Als sie endlich am Schulgarten ankam, sah die kleine Zwiebelhexe viele andere kleine Hexen und Zauberer. Einige von ihnen betraten den Schulgarten auch zum ersten Mal. Zunächst etwas unbeholfen, dann aber immer besser lernten sie von den erfahrenen Gärtnern, wie man mit den kleinen Geräten umging. Sie nutzten Schaufeln, Harken und Rechen.
 

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Auch die kleine Zwiebelhexe merkte, dass es ihr immer leichter fiel, Schulgarten zu arbeiten. Sie hatte sogar richtig Spaß. Am nächsten Tag fragte sie zwei kleine Hexen, ob sie mit mir zusammenarbeiten konnte, weil sie die kleinen Kartoffeln so geschickt ins Bett gesteckt und die Kräuter gepflanzt hatte. Die kleine Zwiebelhexe war fröhlich und das Gärtnern mit den anderen Hexen und Zaubern tat ihr gut.

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Sie fühlt sich toll. Mama kam zu ihr und streichelt über ihren Kopf. „Ich sehe, dass es dir besser geht. Es ist immer wichtig zu sagen, wie man sich fühlt. Nur so können andere Menschen auch sehen, warum man manchmal eben auch nicht so fröhlich ist. Aber du hast auch gesehen, dass es schön ist, etwas auszuprobieren, was man vielleicht noch nicht gemacht hat oder von dem man glaubt, dass man es gar nicht kann.

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Nur so kann man herausfinden, was einem guttut. Das hilft uns dann vielleicht auch, wenn es uns eben mal nicht so gut geht.“ Die kleine Zwiebelhexe lächelt und nickt. Dann ging sie wieder zu den Beeten und säte ihre ersten Radieschen.
Jeder von uns ist manchmal traurig, böse. Oder man hat vor etwas Angst. Das ist normal. Wichtig ist, dass man herausfindet, was einem Spaß macht oder hilft, wenn es einem nicht gut geht, damit man sich besser fühlt.

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Es kann auch helfen, wenn man von Freunden oder der Familie einen kleinen Schubs bekommt und neue Dinge gemeinsam ausprobiert, die man gar nicht machen wollte.