Podcasts: Interviews mit Preisträgern zum Projekt Nachhaltigkeit 2017
Podcasts vom 06.04.2017
- Was ist die Idee und das Ziel hinter dem Projekt?
- Wer kann mitmachen oder wie kommt es an?
- Wie ist der Stand der Umsetzung?
- Was ist am Projekt nachhaltig?
- Können andere das Projekt nachmachen?
Und anderes mehr.
Hören Sie rein der Charme der Projekte ist: Sie sind vor allem anfassbar, konkret und zur Nachahmung einladend. Hören Sie auch was Marlehn Thieme, die Vorsitzende des RNE, und Sabine Gerhardt von der Leitstelle der Regionalen Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien (RENN) zu den RENN und zur Nachhaltigen Entwicklung in Deutschland zu sagen haben. Zum Beispiel soll Nachhaltigkeit als Staatsziel ins Grundgesetz.
Die Auszeichnungen waren Höhepunkt der 1. Jahrestagung RENN.mitte am 23. März 2017 in Erfurt. Die Regionale Netzstelle Nachhaltigkeitsstrategien – Mitte wirkt in den Ländern Brandenburg, Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Essen statt vergessen – holt Sortenvielfalt zurück auf die Teller, fördert Nachhaltigkeit und bewahrt Biodiversität!
Seit 2015 fördert die Bildungsinitiative „Essen statt vergessen“ das öffentliche Bewusstsein für den Wert biologischer Vielfalt sowie für nachhaltige Ernährungsformen. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung in Vergessenheit geratener Sorten und Nutztierrassen und trägt dazu bei, dem Schwinden der Biodiversität entgegenzuwirken.
Flussbad Berlin – möchte den Spreekanal im Zentrum Berlins säubern, zugänglich und auf neue Weise nutzbar machen.
Flussbad Berlin ist ein Stadtentwicklungsprojekt, das den innerstädtischen Spreekanal umwandeln möchte. Auf einer Länge von 1,8 Kilometern sollen zwischen Fischerinsel und Bode Museum eine Parklandschaft, ein Pflanzenfilter zur natürlichen Reinigung des Flusswassers und ein 840 Meter langes einzigartiges Naturschwimmbad entlang der Museumsinsel entstehen. So könnten die Berliner/-innen in der heute noch verschmutzten Spree wieder schwimmen. Das Vorhaben wird seit 2012 vom gleichnamigen und gemeinnützigen Verein forciert.
Sukuma Award – bringt global nachhaltiges Konsumverhalten mit mitreißenden Geschichten auf die Kino-Leinwand
Seit 2006 verknüpft der Sukuma Award globale Nachhaltigkeitsthemen mit lokalen Handlungsoptionen. Unter dem Motto „Du kaufst mehr als Du denkst“ wurden Clips in Chemnitz, Dresden und Leipzig zu „Fairem Handel“ (2007), „Sweatshops“ (2009), „Fairer Kleidung“ (2012), „Schmutzigen Bankgeheimnissen“ (2013), „Den Schattenseiten unserer Elektronik“ (2014), „Einer Bodenlosen Frechheit“ (2015/16) und „Tauschen, Teilen, Selbermachen“ (2016/17) gemacht. Das partizipative Projekt will anregen, eigenes Alltagshandeln und insbesondere das Konsumverhalten so zu verändern, dass es zukunftsfähig und nachhaltig wird. Ein für Jugendliche konzipiertes Teilprojekt, der Sukuma Award – Schulkino verknüpft Bildung für Nachhaltige Entwicklung mit medienpädagogischer Praxis. An Schulen und in Jugendclubs werden Workshops rund um nachhaltigen Konsum durchgeführt und durch die Jugendlichen selbst Filme gedreht (Drehbucharbeit, Schauspiel und Kamera, Schnitt, …)
EKOenergie- steht für den Ausbau erneuerbarer Energien, Naturschutz
EKOenergie ist ein Netzwerk von 45 Umwelt-NGOs aus über 30 verschiedenen Ländern. Zusammen arbeiten sie für eine 100% erneuerbare Welt. Mit dem Ökostromlabel EKOenergie wird Strom zertifiziert, der 100% erneuerbar und nachhaltig ist. Der Vorstand hat Umweltkriterien festgelegt, die sich vor allem auf die Nachhaltigkeit von Kraftwerken, Biodiversität und Naturschutz beziehen. Für jede durch EKOenergie zertifizierte MWh steuert der betreffende Verkäufer einen Mindestbetrag von 10 Cent dem Klimafonds bei. Mit diesem Geld werden Projekte für erneuerbare Energien von erfahrenen Organisationen unterstützt.
Für EKOenergie aus Wasserkraft geht zum Klimafonds-Beitrag noch ein weiterer Betrag von 10 Cent in den Umweltfonds. So unterstützen wir zum Beispiel Projekte zur Renaturierung von Flüssen oder den Bau von Fischtreppen.
EKOenergie betreibt keine eigenen Projekte, sondern unterstützt bereits bestehende Projekte, um volle Effizienz und Professionalität zu gewährleisten.
Marlehn Thieme, Vorsitzende des Rates für nachhaltige Entwicklung (RNE)
Ist der Ansicht Nachhaltigkeit muss als Staatsziel ins Grundgesetz. Der Wille der Bundesregierung zu nachhaltiger Entwicklung ist erkennbar, allerdings fehlt doch etwas Mut. Auch sei das deutsche Wachstumsmodell nicht exportfähig. „Wenn alle unseren Standard wollen, brauchen wir zwei Welten. Wir müssen unsere Ansprüche zurückschrauben.
Sie will die Menschen hinter den Projekten stärken und ruft insbesondere dazu auf sich vom 30. Mai bis 5. Juni sich mit Projekten an der Aktionswoche Nachhaltigkeit zu beteiligen. Ohne die Bürgerinnen und Bürger kann eine Nachhaltigkeitsstrategie nicht umgesetzt werden.
Sabine Gerhardt, Leiterin Leitstelle Regionale Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien (RENN)
Stellt die Ziele und Aufgaben der vier neuen Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien vor. Diese sind im letzten Jahr gebildet worden und werden die Agenda 2030 mit den 17 weltweit gültigen Nachhaltigkeitszielen bekanntmachen. Sie sollen zwischen den föderalen Ebenen und den gesellschaftlichen Gruppen, insbesondere auf der kommunalen und zivilgesellschaftlichen Ebene zu intensivem Austausch und Vernetzung beitragen und gemeinsames Handeln stärken, aber auch darstellen, wo es hakt. Als wichtig stellt Sie auch die Ansprache insbesondere der Jugend heraus und sieht eine zunehmende Verankerung einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in den Lehrplänen aber auch außerschulisch. Auf der ersten Jahrestagung RENN.mitte in Erfurt sieht Sabine Gerhardt insbesondere die Chance, dass die anwesenden Preisträger des Projekt Nachhaltigkeit mit den Akteuren der BNE, der Umweltverbände und Eine-Welt-Netzwerke und dem RENN.mitte Team aus den Ländern Brandenburg, Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in einen intensiven Austausch gelangen und gegebenenfalls auch Chancen zu Zusammenarbeit entwickelt werden.