Podcast Radio Frei: Jugend im Stadtgespräch
Podcast vom 09.02.2017
Die knapp 8-jährige Helene aus Weimar stellte ihr Engagement als Kinderbotschafterin der Initiative "Plant-for-the-Planet" vor. Wie Sie Kinderbotschafterin geworden ist und was sie dafür tun musste. Ihren ersten Baum einen Ahorn hat sie in Berlin gepflanzt. Helene spricht ihre Mitschüler und Mitschülerinnen an. Guter Einstieg ins Gespräch ist häufig die bio-faire Schokolade. Für je drei Tafeln wird irgendwo auf der Welt ein Baum gepflanzt. Sie gibt Klima und Energiespartipps und begeistert sie zum Pflanzen von Bäumen. das hat auch Auswirkungen auf das zu Hause bestätigt Mutter Sabine. An der nächsten "Plant for the planet Academy" in Erfurt überlegt sie noch teilzunehmen. Die Firma Qundis hat sie eingeladen die Initiative als Klimabotschafterin vorzustellen.
Claudia Fiedler stellte die Firma Qundis und ihr Engagement für die Initiative vor. Qundis ist seit etwas über einem Jahr offizieller Unterstützer der Umwelt Initiative "Plant for the Planet" und insbesondere der Kinderakademie und von Pflanzaktionen. Die Firma hat darüber hinaus auch mit eigenen Aktivitäten im Umweltschutz dazu beigetragen, dass 12.800 Bäume gepflanzt wurden, davon 50 in einer ersten Pflanzaktion in Töttelstädt. Am 1. April geht es am Firmenstandort am Sonnentor 2 im Güterverkehrszentrum mit der zweiten Kinderakademie und einer zweiten Pflanzaktion weiter, kündigte Claudia an. Hierfür können sich noch Kinder und Schulklassen anmelden.
Das Engagement der Firma kam nach einem Vortrag von Felix Finkbeine zustande, er initiierte die mittlerweile weltweite Initiative mit 9 Jahren. Die Geschäftsführer hörten und waren von der Idee begeistertet. Die Vision von Felix passt zur Firmenphilosophie und den Produkten des Unternehmens. Qundis stellt Messgeräte und Systeme zur Verbrauchsdatenerfassung von Wärme und Wasser her und ist als Unternehmen nach EMAS zertifiziert, einem Umweltmanagementsystem.
Felix Finkbeiner wurde inspiriert von Wangari Maathai, die in Afrika in 30 Jahren 30 Millionen Bäume gepflanzt hat, und formulierte seine Vision: Kinder könnten in jedem Land der Erde eine Million Bäume pflanzen. Und so auf eigene Faust einen CO2-Ausgleich schaffen, während die Erwachsenen nur darüber reden. Denn jeder gepflanzte Baum entzieht der Atmosphäre pro Jahr etwa 10 kg CO2. Der erste Baum wird gepflanzt und Klaus Töpfer, ehemals Bundesumweltminister und Vorsitzender des United Nations Environment Programme (UNEP), wurde Schirmherr. Felix versprach der UNEP, dass die Kinder in jedem Land der Erde eine Million Bäume pflanzen. In den darauffolgenden Jahren entwickelte sich „Plant for the Planet“ zu einer weltweiten Bewegung. Heute sind über 100.000 Kinder weltweit für „Plant for the Planet“ aktiv. 55.000 von ihnen sind Botschafter für Klimagerechtigkeit. Das sind Kinder von 9 bis 12 Jahren, die ihr Wissen wie Helene auf den Akademien an andere weitergeben und sie ebenfalls zu Botschaftern ausbilden.
Nach nur drei Jahren wurde 2010 in Deutschland schon der einmillionste Baum gepflanzt. Weltweit ist nun das Ziel bis 2020 1.000 Milliarden Bäume zu pflanzen.
Tim Muschiol, berichtete im zweiten Teil der Sendung stellvertretend über eine Initiative von Schülerinnen und Schülern der Kooperativen Gesamtschule am Schwemmbach, die vor wenigen Tagen im Stadtrat, nach langer Vorbereitung, ein positives Votum für die Einführung eines Schülerparlamentes in Erfurt erreicht hat. Als kleine Gruppe machten sie sich auf den Weg, führten viel Gespräche mit Verwaltung und en Fraktionen des Stadtrates. Hatten Sie zu Anfang gedacht sich ein viertel Jahr zu engagieren, wurde nun etwas über ein Jahr daraus. Aber Verwaltung und Politik hatte ihnen dies zu Beginn auch als Einschätzung so mit auf den Weg gegeben und zugesagt es in einem Jahr schaffen zu wollen. Der erste Schritt mit Beschluss und Satzung ist nun getan. Verankert wurde ein Sitz im Jugendhilfeausschuss und ein Anhörungsrecht.
Nun geht es in den nächsten Monaten darum an den einzelnen Schulen die Vertreter für das Schülerparlament zu wählen und hierzu möglichst viele Schülerinnen und Schüler zu erreichen. Und dann auf der ersten Sitzung – vielleicht im Ratssitzungssaal der Stadt – die Arbeitsweise und Ziele gemeinsam näher zu bestimmen. Als ein Beispiel nannte Tim die Verbesserung des Radverkehrs. Das Schülerparlament ist Element eines umfassenden Konzeptes zur Beteiligung junger Menschen in Erfurt. Kontakte und nähere Informationen zu Terminen können dann auf der Webseite der Landesschülervertretung abgerufen werden.
Richard Schaefer und Josef Ahlke haben vor, die Fortschritte beider Initiativen im Lauf des Jahres mit einer weiteren Sendung zu begleiten.
Helene, Schülerin der Staatlichen Grundschule „Johannes Falk“ aus Weimar, Claudia, die Marketing-Managerin der Firma Qundis aus Erfurt sowie Tim, Schüler der Kooperativen Gesamtschule am Schwemmbach waren die Gäste im Gespräch mit Richard Schaefer und Josef Ahlke.