Aus 1.500 Metern Höhe: Hochauflösende Luftbilder für 3D-Modell von Erfurt erstellt

04.04.2025 07:00

Letzte Woche kreiste mehrere Tage lang ein Kleinflugzeug über Erfurt. In 1.500 Metern Höhe und deshalb für die Menschen am Boden fast unsichtbar, nahm die mit einer Spezialkamera ausgestattete Cessna hochauflösende Luftbilddaten der Landeshauptstadt auf. Daraus entstehen bis zum Sommer digitale Oberflächenmodelle, mit denen die Ämter der Stadt in den nächsten Jahren arbeiten.

3D-Modelle für Planungen viele Ämter nutzbar

Rote Linien über einem groben Stadtplan.
Foto: Die Befliegung des Stadtgebietes erfolgt in parallelen Streifen. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Das Flugzeug flog in einem vorher genau definierten Raster über Erfurt. Acht Bilder pro Sekunde machte die Spezialkamera. Keine Wolke und kein Schatten durften dabei im Weg sein. Aus tausenden Fotos mit Senkrecht- und Schrägaufnahmen entstehen nun am Computer zwei 3D-Modelle: ein 3D-Gebäudemodell mit detaillierten Dachflächen im Innenstadtbereich sowie ein 3D-Mesh-Modell inklusive Vegetation, Bebauung und weiterer künstlicher Objekte (z. B. stehenden Autos).

Diese „digitalen Zwillinge“ der Stadt vereinfachen Verwaltungsprozesse deutlich. Sie bilden präzise und aktuelle Grundlagen für verschiedenste Anwendungen in Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft. Ortsbegehungen werden besser planbar, wenn nicht gar ganz vermieden. Veränderungen der Topographie, von Gebäuden oder auch Straßen und Wegen werden schneller erkannt. Geobasis- und die Geofachdaten können auf diese Weise wirtschaftlicher aktualisiert werden. Außerdem ziehen verschiedene Ämter der Stadtverwaltung aus den Luftbildern wichtige Erkenntnisse für ihre tägliche Arbeit, beispielsweise in der Stadtplanung, im Umwelt-Monitoring, beim Katastrophenschutz und für wissenschaftliche Analysen.

Die Befliegung erfolgt regelmäßig alle fünf Jahre, um die Daten so aktuell wie möglich zu halten. Aufgrund der Flughöhe sind keine Menschen, Hausnummern oder Nummernschilder erkennbar.