Projekte im Erfurter Hochbau 2025

07.03.2025 09:45

Über 30 Projekte im Bereich Hochbau stehen für das Jahr 2025 auf der Liste der Stadtverwaltung. Im Rahmen des Schulsanierungsprogrammes werden in diesem Jahr vor allem Grundschulen im Fokus stehen.

Foto: Nur noch Restarbeiten sind zu erledigen, dann kann die Grundschule 34 wieder am Stammort am Wiesenhügel einziehen. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Aber auch die letzte Kita mit DDR-Charme verschwindet aus dem Stadtbild, die Verwaltung bekommt mehr Platz an der Warsbergstraße und im Erfurter Osten wird Platz geschaffen für einen ganz neuen Schulcampus. Im Folgenden gibt es eine Auswahl der größten Bauvorhaben in 2025:

Grundschule 34 Wiesenhügel

Die Grundschule 34 „Am Wiesenhügel“ wird umfassend generalsaniert, um eine moderne und barrierefreie Lernumgebung für rund 470 Schülerinnen und Schüler zu schaffen. Die Maßnahme umfasst die Sanierung des Schulgebäudes, der Außenanlagen und der Sporthalle. Seit September 2020 wird das Schulgebäude für 10 Millionen Euro modernisiert, wobei unter anderem die Eingangssituation neugestaltet und barrierefreie WC-Anlagen eingebaut werden. Ebenfalls erhält das Schulgebäude neue Bodenbeläge, Fenster und Möblierung. Im Außenbereich entstehen ein Schulgarten mit Hochbeeten, neue Spiel- und Sportflächen sowie barrierefreie Gehwege. An der Schule sind noch Dachdecker- und Trockenbauarbeiten sowie abschließende Malerarbeiten auszuführen. Die Außenanlagen sind weitgehend fertiggestellt. Geplant ist ein Abschluss aller Maßnahmen bis Sommer 2025.

Die Sanierung der Sporthalle begann im Juli 2023 und soll bis Ende 2025 fertiggestellt werden. Es wird eine energetische Erneuerung, die barrierefreie Erschließung und ein neues Brandschutzkonzept umgesetzt. Die Kosten hierfür belaufen sich auf 3,4 Millionen Euro. Aktuell sind die Elektro- und HLS-Arbeiten im Gange. Der Metallbauer arbeitet an der Unterkonstruktion des Hallendaches, während die Abdichtungsarbeiten an der Außenfassade fortgesetzt werden. Die Dachdeckerarbeiten sind zum Teil abgeschlossen. Die Betonsanierung steht witterungsbedingt noch aus.

Insgesamt werden die Bauvorhaben durch Fördermittel in Höhe von 10,7 Millionen Euro aus Städtebaufördermitteln im Programm Soziale Stadt sowie im Rahmen des Modellvorhabens Südost gefördert.

Grundschule 3 Muldenweg

Das bislang ungenutzte Schulgebäude wird umfassend generalsaniert und künftig als neuer Standort der Grundschule 3 am Kleinen Herrenberg genutzt. Die Modernisierung umfasst auch bauliche Erweiterungen, darunter einen westlich vorgelagerten Erschließungsflur zur besseren Anbindung der Klassenräume sowie eine neue, doppelgeschossige Aula an der Nordseite. Besonders hervorzuheben ist die hohe Energieeffizienz, denn nach der Sanierung benötigt die Schule 87 % weniger Energie. Die Generalsanierung soll bis 2028 abgeschlossen sein.

Parallel dazu bietet die angrenzende neue Zwei-Feld-Sporthalle künftig Platz für knapp 50 Schülerinnen und Schüler und ist vollständig barrierefrei zugänglich. Dank eines elektrischen Trennvorhangs können die beiden Spielfelder flexibel separiert werden, was eine vielseitige Nutzung für Schul- und Vereinssport ermöglicht. Mit moderner Ausstattung schafft die Halle optimale Bedingungen für verschiedene Sportarten wie Fußball, Badminton, Basketball und Geräteturnen. Erst kürzlich wurden die Dachbinder der Sporthalle angebracht und im nächsten Schritt werden die Trapezbleche montiert.

Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf 23 Millionen Euro, davon 17 Millionen Euro für das Schulgebäude und 6 Millionen Euro für die Sporthalle, die nach einem Brand im Jahr 2020 als Ersatzneubau errichtet wird. Die Arbeiten zum Bau der Sporthalle haben im Frühjahr 2024 begonnen und sollen zum Ende 2025 abgeschlossen sein. Im Sommer 2025 folgt der Beginn der Arbeiten am Schulgebäude. Die voraussichtliche Fertigstellung ist nach jetzigem Stand für Ende 2028 geplant.

Grundschule 43 Vieselbach

Da sich das bisherige Schulgebäude in einem maroden Zustand befand, entsteht auf dem gleichen Grundstück in der Straße der Jugend ein moderner Ersatzneubau. Bei diesem Bauprojekt handelt es sich um den ersten Schulneubau, im Stadtgebiet Erfurt, der vollständig aus Eigenmitteln der Stadt Erfurt finanziert wird. Die Landeshauptstadt Erfurt investiert rund 11 Millionen Euro in das Projekt, das im Oktober 2023 gestartet ist.

Der Neubau wird Platz für 240 Schülerinnen und Schüler bieten und umfasst alle notwendigen Unterrichts-, Hort- und Verwaltungsräume sowie eine Schulküche und einen Speise- und Mehrzweckraum. Der Außenbereich wird mit Spiel- und Kletterflächen, einer Grünfläche sowie Fahrradstellplätzen gestaltet.

Bis zur Fertigstellung, voraussichtlich Ende 2026, ist die Schule in einer Containeranlage am Mühlplatz untergebracht. Mit dem Neubau wird die Grundschule künftig zweizügig geführt und kann auch Kinder aus umliegenden Ortsteilen aufnehmen.

Derzeit wird das Erdgeschoss gemauert, während in einem Bauabschnitt bereits mit den Maurerarbeiten im Obergeschoss begonnen wurde. Zudem werden die Treppenläufe teilweise montiert, wodurch die Grundstruktur des Gebäudes bereits leicht erkennbar wird.

Schulcampus Greifswalder Straße

Auf einer ehemaligen Brachfläche im Stadtgebiet Erfurt entsteht bis September 2029 ein moderner Schulcampus mit einer Grundschule, einem Gymnasium und einer Zwei-Feld-Sporthalle für rund 900 Schülerinnen und Schüler. Das Projekt nutzt eine ehemalige Brachfläche und integriert eine öffentliche Durchwegung ins Wohngebiet.

Der prämierte Entwurf sieht drei gestaffelte Gebäude vor, verbunden durch ein Vordach. Eine zentrale Aula und Mensa fördern die Vernetzung, während moderne Unterrichtsbereiche mit flexiblen Lernzonen innovative pädagogische Konzepte unterstützen. Der Schulcampus erhält eine Photovoltaikanlage, begrünte Flachdächer und wird an das Fernwärmenetz angeschlossen. Die Außenanlagen bieten ein ausgewogenes Verhältnis von Grün- und befestigten Flächen. Die Sporthalle ist auch für die Vereinsnutzung vorgesehen.

Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich zum Stand 2021 auf rund 45 Millionen Euro. Aktuell befindet es sich in der Planungsphase (Leistungsphase 2), während der Bebauungsplan derzeit fertiggestellt wird. Um die Tierwelt zu schützen, wurden bereits Ausweichquartiere für Vögel, Eidechsen und Fledermäuse errichtet. Gleichzeitig werden die Vorbereitungen für die Abbrucharbeiten getroffen, die zur Herstellung des Baugrunds notwendig sind.

Kita 54 Sofioter Straße

Seit Mai 2023 wird die Kita in der Sofioter Straße umfassend saniert, das umfasst sowohl das Gebäude als auch die Außenanlagen. Die Maßnahme mit einem Investitionsvolumen von 7 Millionen Euro soll bis Frühjahr 2026 abgeschlossen sein, sodass die Kinder wieder einziehen können.

Anfangs wurde der erste Gebäudeteil saniert, während der zweite noch für den Kita-Betrieb genutzt wurde. Nach dem vollständigen Auszug der Kinder im Oktober 2024 laufen die Arbeiten in beiden Gebäudeteilen parallel. Nach Fertigstellung bietet die modernisierte Kita Platz für bis zu 170 Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren und erfüllt höchste energetische und funktionale Anforderungen.

Besondere Maßnahmen umfassen eine innovative Fußbodenheizung, die erstmals in einer bestehenden Kita eingesetzt wird, sowie eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Der erzeugte Strom wird gespeichert und für den Eigenbedarf genutzt. Derzeit erfolgen Abdichtungs- und Dämmarbeiten im Keller, bevor die Arbeiten an Dach und Fassade starten.

Technisches Rathaus in der Warsbergstraße

Im Rahmen der Generalsanierung der Gebäude Warsbergstraße 1 und 3 entstand zudem ein viergeschossiger Neubau als Verbindungselement. Die Maßnahme wird in fünf Bauabschnitten umgesetzt und umfasst unter anderem die Sanierung der Bestandsgebäude als auch die Neugestaltung der Freianlagen.

Die Sanierung der Warsbergstraße 3 wurde zwischen Ende 2017 und Anfang 2019 für 8,6 Millionen Euro erfolgreich umgesetzt. Anschließend folgte der Bau des Verbindungsbaus sowie der Freianlagen, der von Herbst 2018 bis Anfang 2021 realisiert wurde und 6,9 Millionen Euro kostete. Seit September 2022 läuft die umfassende Sanierung der Warsbergstraße 1, die voraussichtlich im Jahr 2027 abgeschlossen werden soll und mit 17 Millionen Euro veranschlagt ist. Insgesamt belaufen sich die Kosten des Projekts auf rund 32,5 Millionen Euro.

Die fünf Bauabschnitte gliedern sich wie folgt: zunächst wurden die Innensanierung und der Umbau der Warsbergstraße 3 (BA 1) sowie die energetische Sanierung der Gebäudehülle (BA 2) durchgeführt. Anschließend folgte der Neubau des Verbindungsbaus mit den Freianlagen (BA 3). Derzeit laufen die energetische Sanierung der Hülle von Warsbergstraße 1 und die restlichen Freianlagen (BA 4), bevor abschließend die Generalsanierung des Innenbereichs der Warsbergstraße 1 (BA 5) erfolgt.

Ziele für 2025 sind die weitgehende Fertigstellung der Gebäudehülle, einschließlich Fassade, Fenster, Dach und äußerem Sonnenschutz, sowie der Rohbau bis Jahresende. Zudem sollen die Zugänge zwischen dem Verbindungsbau und der Windfang in den Eingangsbereichen erneuert werden.