Kranke Bäume müssen weichen – Sicherheit geht vor
„Bereits im Dezember wurde bei drei Bäumen an der Thomaskirche die Rußrindenkrankheit diagnostiziert. Diese aggressive Pilzerkrankung zersetzt das Holz schnell und verläuft für den Baum tödlich. Eine Bekämpfung ist nicht möglich“, erklärt Werner Dargel, Baumkontrolleur im Garten- und Friedhofsamt. Um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, wurde zunächst ein umfangreicher Sicherungsschnitt vorgenommen. Da dieser nicht ausreichte, müssen die Bäume nun vollständig entfernt werden.
Insgesamt werden im Rahmen der sogenannten Fällsaison etwa 120 Bäume gefällt. Das Bundesnaturschutzgesetz erlaubt Baumfällungen nur außerhalb des Fällverbotszeitraums vom 1. März bis 30. September. „Die geplanten Fällungen sind mit dem Umwelt- und Naturschutzamt abgestimmt“, erklärt Jens Düring vom Umwelt- und Naturschutzamt. „Im Rahmen der Baumschutzsatzung und unserer Selbstverpflichtungserklärung prüfen wir jede erforderliche Fällung sorgfältig“, ergänzt Düring.
Ein Großteil der betroffenen Bäume ist bereits abgestorben oder weist mit weniger als 30 Prozent intakter Vitalität nur noch geringe Lebenszeichen auf. Zudem sind mehrere Bäume von der Rußrindenkrankheit befallen. Weitere Bäume haben ihre Standsicherheit verloren, da ihre Wurzeln nicht mehr ausreichend im Boden verankert sind. Von den Fällungen betroffen sind verschiedene Baumarten, darunter Ahorn, Eschen, Mehlbeeren und Pappeln. Es handelt sich sowohl um junge als auch sehr alte Exemplare. Während einige der Bäume mit einer Höhe von sechs Metern relativ klein und unauffällig sind, erreichen andere imposante Höhen von über 18 Metern.
Für viele Laubbäume sind langfristige Erhaltungsmaßnahmen nicht mehr umsetzbar. Alter, klimatische Belastungen wie Hitze und Verdichtung sowie Folgeschäden durch Krankheiten oder Schädlinge führen zum Absterben. Rückschnitte können das Leben einzelner Bäume verlängern, bieten jedoch keine nachhaltige Lösung. Zum Schutz der Artenvielfalt bleiben einige Bäume als sogenannte Habitatbäume erhalten. Hierbei werden die Kronen oder große Teile davon entfernt, während Höhlen oder Rindenspalten als Lebensräume für Käfer, Fledermäuse und Vögel bestehen bleiben. Dies geschieht insbesondere in Grünanlagen und Parkbereichen.
Die zu fällenden Bäume werden in geeigneten Bereichen durch neue ersetzt. Die ersten Neupflanzungen sind für Herbst 2025 oder Frühjahr 2026 vorgesehen. Im vergangenen Jahr hat das Gartenamt 563 Bäume im Stadtgebiet gepflanzt – eine Zahl, die auch in diesem Jahr angestrebt wird.