Mitglieder des Denkmalbeirates berufen

21.01.2025 13:49

Vergangenen Montag wurde der neue Denkmalbeirat durch Oberbürgermeister Andreas Horn berufen. Aufgabe der 19 ehrenamtlich tätigen Mitglieder ist es, die Untere Denkmalschutzbehörde zu beraten und zu unterstützen. Sie werden deshalb bei wichtige Entscheidungen rund um die Themen Bauen und Planen in der Stadt eingebunden. Seit 2005 existiert dieses Gremium bereits.

Gesellschaftliche und fachliche Expertise für Bau- und Planungsprojekte

Ein Gruppenfoto mit Rathausfestsaal
Foto: Die Mitglieder des Beirates nach der Ernennung durch den Oberbürgermeister Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Andreas Horn bedankte sich bei den Ernannten und ermutigte sie dazu, „Entscheidungen zu bestärken, aber auch Fehlentscheidungen verhindern zu helfen; interessante Gespräche zu führen, aber auch widerstreitende Standpunkte zu diskutieren“.

Als hauptberufliche Architekten, Ingenieure, Landschaftsarchitekten, Historiker oder Restauratoren vertreten die Mitglieder des Denkmalbeirates unterschiedliche Interessen und fachliche Disziplinen, die allesamt Einfluss auf denkmalpflegerische Entscheidungen haben. Weitere Mitglieder des Beirates sind Vertreter des Ortskuratoriums der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der Hauseigentümer, der Menschen mit Behinderungen und der Stadtrats-Fraktionen sowie zwei ehrenamtliche Baudenkmalpfleger. Zum neuen Vorsitzenden wurde Lars Ludwig gewählt, der seit 2017 auch die Leitung des Ortskuratorium Erfurt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz innehat. Stellvertretende Vorsitzende ist mit Ute Unger ein langjähriges Beiratsmitglied.

Im Fokus der Beiratsarbeit der nächsten Jahre stehen zwei Themen, die aufgrund ihrer weitreichenden Folgen für die Stadtentwicklung von Bedeutung sind. Klimaschutz und die damit verbundenen Herausforderungen sind ein Beispiel. „Häufig wird der Denkmalschutz dabei als Hemmnis dargestellt. Doch der Weg zu Klimaneutralität und mehr Resilienz ist komplex und kann im Zusammenhang mit dem Denkmalschutz nicht auf ‚Photovoltaikverhinderung‘ reduziert werden“, erläutert der Leiter der Erfurter Denkmalschutzbehörde, Dr. Mark Escherich. Denkmale seien nicht nur kulturelle, sondern auch materielle und energetische Ressourcenträger.

Des Weiteren stehen der Stadt durch die Verleihung des Unesco-Welterbe-Titels große Aufgaben bei der touristisch-fachlichen Erschließung der jüdisch-mittelalterlichen Stätten bevor. Auch hier wird der Denkmalbeirat die Behörde bei der Urteilsbildung unterstützen.

Wie groß das Interesse der Öffentlichkeit an den insgesamt etwa 1.100 eingetragenen Kulturdenkmalen Erfurts sowie deren Bedeutung, Erhaltung und Nutzung ist, beweisen die jährlichen Denkmaltage im September. Die Führungen, Ausstellungen, Vorträge und Podiumsveranstaltungen sind immer ein großer Erfolg bei Einheimischen sowie Gästen. Das zeigt vor allem eins: Durch intensiven fachlichen wie öffentlichen Diskurs kann Denkmalschutz gelingen.