Mitmachen und Mitgestalten: Erfurt startet Themenwochen zur Inklusion

17.01.2025 17:00

Vom 20. Januar bis zum 28. Februar 2025 öffnet der Pop-up-Store „Erfurt Inklusiv“ am Fischmarkt 11 seine Türen. In einem einladenden Begegnungscafé sind alle Interessierten eingeladen, die Zukunft der Inklusion in Erfurt aktiv mitzugestalten und mitzudiskutieren.

Foto: Ab Montag starten im Pop-up-Store am Fischmarkt 11 vielfältige Aktionen und Vorträge rund um das Thema Inklusion. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

„Inklusion ist mehr als ein theoretisches Konzept oder wissenschaftliches Modell. Es geht darum, Teilhabe konkret erlebbar zu machen und sie in den Alltag aller Menschen zu integrieren“, erklärt Jette Schäfer, Inklusionsmanagerin der Stadt Erfurt. Sie möchte in den kommenden Wochen mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen, um herauszufinden: Wie wird Inklusion in Erfurt bereits gelebt? Wo gibt es noch Verbesserungsbedarf? Welche Ideen können helfen, bestehende Barrieren abzubauen?

Der Pop-up-Store bietet dafür eine Vielzahl an Formaten, die den Austausch fördern. Neben thematischen Workshops und kreativen Aktionen können Besucherinnen und Besucher in einer entspannten Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen ins Gespräch kommen. Die eingebrachten Ideen und Anregungen fließen direkt in die Entwicklung des neuen Aktionsplans für Inklusion ein, der als Grundlage für eine barrierefreie und inklusive Stadt dient. 

Jede Woche widmet sich einem bestimmten Thema, darunter Bildung, Arbeit & Beschäftigung, Gesundheit, Mobilität & Soziales, Kultur, Freizeit & Sport sowie kommunale Teilhabe. Ziel ist es, verschiedene Lebensbereiche aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten und konkrete Maßnahmen für mehr Barrierefreiheit und Teilhabe zu entwickeln.

Ein besonderes Highlight der Themenwochen ist der Aktionstag „Liebe“ am 14. Februar 2025. An diesem Tag steht das oft tabuisierte Thema Sexualität von Menschen mit Behinderungen im Fokus. Mit einem Speed-Dating-Format und weiteren Aktionen sollen neue Begegnungen ermöglicht und sensible Themen offen und einfühlsam thematisiert werden.

Oberbürgermeister Andreas Horn hebt die Bedeutung des Projekts hervor: „In Erfurt wurde bereits viel erreicht, doch der Alltag zeigt, dass es weiterhin viele Barrieren gibt, die den Weg zur vollständigen Teilhabe erschweren. Der neue Aktionsplan soll konkrete und passgenaue Maßnahmen entwickeln, die den Bedürfnissen der Menschen vor Ort gerecht werden.“ Die Basis dafür bildet die Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2009, die Kommunen verpflichtet, die Rechte von Menschen mit Behinderungen zu fördern und ihre Umsetzung im Alltag zu sichern.

Begleitet wird das Projekt von einer Online-Befragung, die allen – mit und ohne Behinderung – die Möglichkeit gibt, ihre Anregungen und Bedürfnisse einzubringen. Die gesammelten Ergebnisse aus der Befragung und dem Beteiligungsprojekt im Pop-up-Store werden in den neuen Erfurter Maßnahmenplan integriert und dem Stadtrat nach Fertigstellung vorgelegt. „Der Pop-up-Store ‚Erfurt Inklusiv‘ ist nicht nur ein Ort des Austauschs, sondern ein wichtiger Schritt hin zu einer Stadt, in der Inklusion nicht nur ein Ziel, sondern gelebte Realität ist“, betont Oberbürgermeister Horn.

Hier gelangen Sie zu den einzelnen Themenwochen inklusive der dazu gehörigen Veranstaltungen:

Online-Befragung – Erfurt inklusiv