Sanierung der Steigerteiche für den Naturschutz
Viele der Teiche und Tümpel sind heute kaum noch als solche erkennbar, da über Jahre hinweg eine erhebliche Menge an Schlamm durch den Laubeintrag entstanden ist. Dadurch verlanden die Gewässer zunehmend, was den Lebensraum für viele seltene und wertvolle Arten erheblich beeinträchtigt. Ab dieser Woche werden nun insgesamt acht Teiche im Steigerwald entschlammt, aufgewertet und umliegende Gehölze teilweise entfernt. Die Entschlammung soll die Wasserfläche in jedem Teich vergrößern und so den gesamten Wasserkörper wieder zugänglich machen. Darüber hinaus wird durch die Entfernung der angrenzenden Gehölze die Verschattung der Gewässer reduziert, der zukünftige Laubeintrag verringert und das Kleinklima positiv beeinflusst.
„Wir freuen uns sehr, dass die Steigerteiche jetzt bearbeitet werden. Damit werden die Lebensbedingungen für den streng geschützten Kammmolch und zahlreiche weitere Amphibienarten deutlich verbessert“, so Jens Düring, stellvertretender Leiter des Umwelt- und Naturschutzamtes. „Ohne die ,Natura 2000‘-Station Gotha/Ilm-Kreis als starken Partner hätten wir diese umfassende Sanierung in einer kompakten Zeit nicht hinbekommen. Dafür fehlen uns aktuell schlicht das Geld und das notwendige Personal“, ergänzt Düring. Das Kompetenzzentrum kümmert sich um das Schutzgebiet „Steiger-Willroder Forst-Werningslebener Wald“, das Teil des europäischen Flora-Fauna-Habitat-Netzwerks ist. Es führt Projekte zum Schutz und zur Pflege des Gebiets durch. Ein Managementplan des Landes Thüringen legt Maßnahmen zum Erhalt und zur Förderung bestimmter Lebensräume und Arten fest.
Die Untere Naturschutzbehörde der Stadt Erfurt hat die aktuellen Aufwertungsmaßnahmen geprüft und begleitet diese fachlich weiter. Die Arbeiten wurden mit dem Flächeneigentümer und Bewirtschafter Thüringen Forst sowie der zuständigen Försterin Uta Krispin abgestimmt und fortlaufend begleitet. Für Besucher des Steigerwaldes kann es möglicherweise zu kurzfristigen Beeinträchtigungen kommen, da die Wege direkt an den Teichen aufgrund der Arbeiten gesperrt sind. Umleitungen sind jedoch ausgeschildert. „Wir bitten eindringlich darum, die Absperrungen zu beachten, diese sind aus Sicherheitsgründen dringend notwendig“, erklärt Uta Krispin, Leiterin des Reviers Erfurt.
Die Naturschutzmaßnahmen an den Teichen: Großer und Kleiner Waldhausteich, Quellteich, Schuckelteich, Dreibatzenloch, Ungeheurer Sumpf, Raufenteich und Teufelssumpf kosten insgesamt rund 152.000 Euro und werden durch Fördermittel des Landes finanziert. Die Arbeiten sollen spätestens Ende Februar abgeschlossen sein. Im Herbst 2025 wird eine erneute Befischung durchgeführt, um sicherzustellen, dass beispielsweise illegal ausgesetzte Goldfische keine Gefahr mehr für die natürlichen Teichbewohner darstellen. Zusätzlich werden Informationstafeln aufgestellt.