Was bedeutet die Getrenntsammlungspflicht für Alttextilien für Erfurt?

08.01.2025 07:50

Verschiedene Meldungen führen derzeit zur Unsicherheit in der Bevölkerung, wie Alttextilien, stark verschmutzte sowie defekte Kleidung richtig entsorgt werden sollen. Das Umwelt- und Naturschutzamt der Stadtverwaltung Erfurt klärt daher auf.

Bewährtes Sammeln bleibt bestehen

Seit dem 1. Januar 2025 gilt die EU-weite Pflicht zur getrennten Sammlung von Alttextilien. Oberstes Ziel ist es, Textilien einer Wiederverwendung zuzuführen, zweitrangiges Ziel ist das Recyceln. Diese Verpflichtung wurde bereits in deutsches Recht (Kreislaufwirtschaftsgesetz) umgesetzt. Damit haben die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger Alttextilien getrennt vom Hausmüll zu sammeln.

Die Stadt Erfurt kommt der Getrenntsammelpflicht von Alttextilien nach. Das seit Jahren bewährte Altkleidersammelsystem mithilfe der Altkleidercontainer von gemeinnützigen Organisationen ist weiterhin für saubere und tragbare Kleidung zu nutzen. Durch diese Getrenntsammlung wird eine hohe Wiederverwendung und Verwertung erzielt. Das gilt es aufrechtzuerhalten.

Würde stark verschmutzte Kleidung dort eingeworfen werden, könnten im schlimmsten Fall noch verwendbare Textilien unbrauchbar werden. Auch fehlen eine notwendige Infrastruktur und Sortiermöglichkeiten, um stark verschlissene Kleidung von noch tragbareren Sachen zu trennen oder sie gar weiterzuverarbeiten. Diese Einwürfe erschweren eher den Textil-Wiederverwertern die Sortierung und bedeuten einen enormen Mehraufwand. Das wiederrum gefährdet die Textilsammelorganisationen in ihrer Arbeit.

Stark zerschlissene oder verschmutze bzw. kontaminierte Alttextilien gehören damit weiterhin in die Hausmülltonne und saubere, tragbare Kleidung sowie paarweise gebündelte Schuhe in den Altkleidercontainer.

Neben dem Einwurf in den Altkleidercontainer können brauchbare Alttextilien auch auf den drei Erfurter Wertstoffhöfen abgegeben werden. Alternative sind die Kleiderkammern. Die Sachen werden weiterverwendet, gleichzeitig hilft es Menschen, die Kleidung benötigen.

Im Sinne des Umweltschutzes wird darüber hinaus empfohlen, langlebige sowie nachhaltige Kleidung und nur nach Bedarf zu kaufen, Secondhand-Textilien zu nutzen sowie auf nicht Notwendiges zu verzichten.