Stadt Erfurt ergänzt Warninfrastruktur

11.12.2024 10:48

Amtliche Warnmeldungen sollen auf möglichst vielen Wegen verbreitet werden, um die Bevölkerung so schnell wie möglich zu erreichen. Um dies zu gewährleisten, werden im Erfurter Stadtgebiet jetzt im Falle einer ernsthaften Gefahr amtliche Warnmeldungen der Stufen 1 bis 3 nicht nur an Presse und Smartphones versendet, sondern auch auf den digitalen Stadtinformationsanlagen von Ströer gezeigt.

Digitale Stadtinformationsanlagen von Ströer können ab sofort abgestufte Gefahrenwarnungen anzeigen

Foto: Lars Angler, Sachgebietsleiter Katastrophenschutz bei der Berufsfeuerwehr Erfurt, (von links), die kommissarische Beigeordnete für Sicherheit, Umwelt und Sport Ricarda Schreeg und Ralf Steinmann von Ströer Deutsche Städte Medien GmbH gaben das Startsignal für die neue Warnmöglichkeit. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Für die Stadt ist der Warn-Service kostenfrei, Partner von Ströer für diesen Dienst ist das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Ströer ist damit offi­zieller Warnmultiplikator. Lokale Partner sind Feuerwehr und Katastrophen­schutz der Landeshauptstadt Erfurt.

Die Kooperation ermöglicht es, durch Schnittstellen zum Modularen Warnsystem (Mowas) des Bundes im Notfall schnell entsprechende Warnmeldungen anzuzeigen. Ziel ist es, mit nur einem Tastendruck alle Warnmittel und Warnmultiplikatoren des eigenen Zuständig­keits­­bereichs auszulösen und Gefahrenwarnungen auf allen verfüg­baren Kanälen zu versenden. Die digitalen Stadt­infor­mationsanlagen sind mit dem satelliten­gestützten Mowas verbunden.

Das Warnsystem Mowas unterscheidet in drei Gefahrenstufen: Gefahreninformation (niedrigste Stufe 3, z. B. eine Bombenentschärfung mit Vorlaufzeit oder Wetterwar­nungen), Gefahr (mittlere Stufe 2, z. B. Starkregen oder Sturmwarnungen) und extreme Gefahr (höchste Gefahrenstufe 1, z. B. Großbrand oder Gefahrstoffaustritt mit einer Vielzahl an Betroffenen und akuter Lebensgefahr).

Die Warnmeldungen, die auf den Medienträgern von Ströer zu sehen sein werden, sind deutlich als Warnung gekenn­zeich­net und enthalten neben dem eigentlichen Warninhalt auch Verhaltensempfeh­lungen und werden im Gefahrenfall innerhalb von wenigen Minuten auf allen Bildschir­men im Stadtgebiet ausgestrahlt, während je nach Gefahrenstufe der reguläre Inhalt unterbrochen wird. Bei einer Entwarnung oder dem Abbruch der Meldung läuft die Warnung noch eine Stunde weiter, gekennzeichnet mit dem Stempel „Entwarnung“.

Die digitalen Bildschirme befinden sich in Erfurt an zentralen und stark frequentierten Knotenpunkten und an Hauptverkehrsstraßen. Gemeinsam mit der Erfurter Leitstelle der Feuerwehr als alarmauslösende Stelle hat Ströer die Voraussetzungen geschaffen, um Ad-hoc-Meldungen auf den insgesamt 20 großformatigen digitalen Flächen in Erfurt gleichzeitig auszuspielen und so möglichst viele Menschen zu erreichen.

„Wir begrüßen die Möglichkeit, im öffentlichen Raum direkt über potenzielle Gefahren und im Ernstfall informieren zu können und den damit verbundenen Nutzen für die Bevölkerung“, sagt die kommissarische Leiterin des Dezernates für Sicherheit, Umwelt und Sport, Ricarda Schreeg.

„Als langjähriger Partner der Städte leisten wir mit unseren digitalen Stadtmedien einen Beitrag zur urbanen Kommunikationsinfrastruktur. Warnhinweise oder Informationen von Feuerwehr, Polizei oder Behörden sollten möglichst zeitnah und zielgerichtet bei der Bevölkerung ankommen – auch, beziehungsweise vor allem – im öffentlichen Raum. Mit unseren Medien erreichen wir sehr viele Menschen in kurzer Zeit. Wir freuen uns sehr, dass nun auch die Landeshauptstadt Erfurt die Warnstufe eins bis drei auf unseren Medien ausspielen kann“, sagt Alexander Stotz, CEO der Ströer Media Deutschland GmbH.

Feuerwehr und Katastrophenschutz können außerdem autark einzelne Bildschirme ansteuern und so die Bevölkerung nur in bestimmten Gebieten auf eine Gefahrenlage aufmerksam machen. Die Anzeige auf den Medien stellt auch eine wirksame Umsetzung der Warnung im öffentlichen Bereich für Menschen mit Hörverlust dar. Somit trägt die neue Warnmöglichkeit auch zur Barrierefreiheit bei.