Rodung rettet Streuobstwiesen auf der Schwedenschanze

25.11.2024 13:40

In den vergangenen zwei Wochen wurden auf der Schwedenschanze umfangreiche Strauchrodungen durchgeführt, um die stark verwachsenen Streuobstwiesen wieder freizulegen und langfristig zu erhalten. Der Eingriff war dringend notwendig, da die Flächen aufgrund jahrelanger Vernachlässigung stark verbuscht waren und die wertvollen Streuobstwiesen zu verschwinden drohten.

Foto: Die beauftragte Firma bei den Rodungsarbeiten auf der Streuobstwiese. Foto: © LPV Mittelthüringen/Catharina Borowski

Das Umwelt- und Naturschutzamt hat gemeinsam mit dem Landschaftspflegeverband Mittelthüringen (LPV) ein Projekt umgesetzt, dass mithilfe von Fördermitteln des Freistaates Thüringen dieses wichtige Biotop rettet. „Wir freuen uns, dass wir mit dem LPV Mittelthüringen einen starken Partner haben, um in den nächsten drei Jahren viele Streuobstwiesen in Erfurt in einen guten Zustand zu bringen – sowohl auf städtischen als auch auf privaten Flächen“, erklärt Jörg Lummitsch, Leiter des Umwelt- und Naturschutzamts.

Der LPV übernimmt dabei nicht nur die Entbuschung, sondern auch die Pflanzung neuer Bäume, die Pflege alter Baumbestände und innovative Methoden wie Aussaatversuche und Veredelung. Zusätzlich werden kostenfreie Schnittkurse angeboten, um die Pflege der Streuobstwiesen nachhaltig zu sichern.

Durch die Rodungen auf der Schwedenschanze haben die Obstbäume nun wieder Platz und Luft, um sich gesund zu entwickeln. Für das kommende Jahr sind weitere Maßnahmen wie Neupflanzungen, der Einsatz von geeignetem Saatgut sowie Veredelungen an natürlich verjüngten Obstbäumen geplant. Letztere sind häufig besser an die lokalen Bedingungen angepasst als Baumschulware, die intensives Wässern benötigt.

Blick auf freistehende Bäume einer Wiese, im Vordergrund Müll
Foto: Eine Teilfläche der Schwedenschanze nach der Entbuschung – illegal entsorgter Müll wird sichtbar. Foto: © LPV Mittelthüringen/Catharina Borowski

Die Rodungsarbeiten förderten auch eine erschreckende Menge illegal entsorgten Mülls zutage, dessen Beseitigung nun veranlasst wurde. „Wir appelieren gemeinsam mit dem LPV eindringlich an die Bürgerinnen und Bürger, Abfälle sowie Grünschnitt ordnungsgemäß zu entsorgen“, betont Lummitsch. Die Wertstoffhöfe nehmen Abfall kostenlos an, und auch Sperrmüllabholungen sind unkompliziert möglich.

„Die entbuschte Fläche grenzt direkt an die städtischen Streuobstwiesen auf der Schwedenschanze und ergänzt diese perfekt“, betont Catharina Borowski, Projektleiterin des LPV. Als Praxisbeispiel wird die Schwedenschanze im kommenden Jahr beim Streuobstwiesenkongress in Erfurt vorgestellt. Der Kongress bietet eine Plattform, um Herausforderungen und Lösungsansätze für die Erhaltung und Pflege von Streuobstwiesen zu diskutieren – ein wichtiger Schritt für den langfristigen Schutz dieses einzigartigen Lebensraums.