Ausstellung von Herlinde Koelbl endet
Herlinde Koelbl zählt zu den renommiertesten deutschen Fotokünstlerinnen und Fotokünstlern, sie gilt vor allem als großartige Menschenfotografin, als Ethnologin mit der Kamera. Gezeigt werden ihre Werke in zahlreichen internationalen Ausstellungen, ihre Arbeiten sind in den Sammlungen bedeutender Museen und Institutionen vertreten.
Ihr Interesse gilt dem Menschen in seinem kulturellen Umfeld, seinem Alltag, seiner Körperlichkeit und Individualität. Mit ihren klug konzeptionierten Langzeitstudien ist sie zu einer Chronistin der Gegenwart geworden. In „Spuren der Macht“ begleitete sie neun Jahre lang Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur, unter ihnen Joschka Fischer und Renate Schmidt. Ihre Fotografien von Angela Merkel von 1991 bis 2021 – eine ihrer bekanntesten Serien – sind das Porträt einer bemerkenswerten physischen und psychischen Verwandlung und zugleich Protokoll einer außergewöhnlichen Begegnung.
Unter dem Titel „Mein Blick“ – der Titel einer gleichnamigen Publikation aus dem Jahr 2013 – präsentiert die Kunsthalle Erfurt nun mit der Auswahl von Bildern aus fast allen ihrer Serien, die zwischen 1980 und 2024 entstanden, einen Überblick über das intensive fotografische Schaffen von Herlinde Koelbl. Dazu gehören auch Bilder des aktuellen „Metamorphosen“-Projekts sowie bisher noch nie museal präsentierte Aufnahmen, die während mehrerer Reisen in die DDR im Auftrag der New York Times entstanden. Nachdem einzelne Serien in Halle/Saale („Faszination Wissenschaft“, 2022, Leopoldina) und Leipzig („Metamorphosen“, 2023, Grassi Museum) zu sehen waren, ist es die erste umfangreiche Präsentation ihres Werks in den ostdeutschen Bundesländern.