Konzertlesung im Erinnerungsort Topf & Söhne zu Ehren von Gertrud Kolmar

05.11.2024 13:54

Zur Konzertlesung mit Poesie, Musik und Geschichten zur Ehrung der jüdischen Lyrikerin Gertrud Kolmar lädt der Erinnerungsort Topf & Söhne am Donnerstag, den 7. November, um 15:30 Uhr ein.

Foto: Marion Minkus (links) und Gundula Mantu Foto: © Marion Minkus

Kolmars unverkennbarer Ton ist von großer sprachlicher Virtuosität und Expressivität geprägt. Marion Minkus, Sprecherin und Gesang, und Gundula Mantu, Violine, verbinden die Lyrik mit Kompositionen für Violine und Gesang, darunter das von Minkus vertonte Gedicht Kolmars „Die Unerschlossene“.

Gertrud Kolmar wurde am 10. Dezember 1894 in Berlin geboren. Ihr Vater Ludwig Chodziesner war einer der bekanntesten Anwälte im Deutschland der Kaiserzeit und der Weimarer Republik. Gertrud Kolmar, die für ihren Vater in der Familienvilla in Falkensee den Haushalt führte und als seine Sekretärin arbeitete, blieb seinetwegen nach der nationalsozialistischen Machtübernahme in Deutschland. Ihre drei jüngeren Geschwister emigrierten und konnten so ihr Leben retten. Ende Februar 1943 wurde Kolmar in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert, wo sie vermutlich noch am Tag ihrer Ankunft in der Gaskammer ermordet wurde. Vor ihrer Deportation hatte sie ihre zumeist ungedruckten Manuskripte bei ihrer Schwester in der Schweiz in Sicherheit bringen können. Nach 1945 aus dem Nachlass veröffentlicht, begründeten sie Gertrud Kolmars Ruhm als eine der größten deutschsprachigen Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Gedenkens an die Opfer des Novemberpogroms 1938 statt. Der Eintritt ist frei.

Erinnerungsort Topf & Söhne im Stadtplan