Projekt zum Konfliktmanagement liefert erste Ergebnisse
Erfurt war eine von 13 Modellkommunen bundesweit, in denen KoKoMa gewirkt hat. Das Modellprojekt beschäftigt sich mit der Analyse, Bearbeitung und Prävention demokratiegefährdender Konflikte. In Erfurt stärkte es in den vergangenen zwei Jahren städtische Strukturen, um mit Konflikten durch rechtsextreme Akteurinnen und Akteure umzugehen.
„Ausgangspunkt waren rechtsextreme Entwicklungen in den Stadtteilen Südost und Ilversgehofen. Wir wollten Stolpersteine bei der bisherigen Konfliktbearbeitung erkennen und bewältigen, die Zusammenarbeit zwischen Akteurinnen und Akteuren der aktiven Stadtgesellschaft stärken und Bearbeitungsstrukturen zwischen Verwaltung und Zivilgesellschaft für eine langfristige Konfliktbearbeitung festigen“, sagt Miriam Becker vom Erfurter Modellprojekt.
Der Projektzeitraum begann mit einer internen Konfliktanalyse für die Konfliktlagen in beiden Ortsteilen. Zudem wurden Freiwillige über eine Qualifizierungsreihe zu kommunalen Konfliktmanagern ausgebildet. „Unser wichtiges Arbeitsgremium war dann die Steuerungsgruppe bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Dezernate für Sicherheit und Ordnung sowie für Soziales, Bildung, Jugend und Gesundheit, der Partnerschaft für Demokratie (PfD), und des ‚Auf die Plätze‘-Bündnis“, sagt Becker.
Insgesamt zeigt sich eine aktive Zivilgesellschaft in Erfurt. Dies machen die allein 80 in diesem Jahr durch die PfD geförderten Projekte zum Thema Demokratieförderung deutlich. „Das Projekt hat uns gerade nach dem großen Bruch durch Corona sehr dabei geholfen, die verschiedenen zivilgesellschaftlichen Akteure in Erfurt wieder besser zu vernetzen und auch neue hinzuzugewinnen“, sagt die zuständige Dezernentin und Bürgermeisterin Anke Hofmann-Domke. Sie hoffe, dass alle Beteiligten die Kraft besitzen, dieses Engagement langfristig zu etablieren und in einer neuen Förderperiode der PfD auch in die Ämterstrukturen zu spiegeln.
Anke Hofmann-Domke nahm von der Steuerungsgruppe Handlungsempfehlungen für Verwaltung und Zivilgesellschaft zum Umgang mit Konflikten rund um Rechtsextremismus in der Stadt entgegen. Auf Grundlage derer soll zum Beispiel ein Einsatzkonzept für die kommunalen Konfliktmanagerinnen und Konfliktmanager entstehen, Kompetenzen im Bereich Antidiskriminierung und Konfliktprävention ausgebaut werden und der Schutz von zivilgesellschaftlichen Akteuren verbessert werden.
Die Ergebnisse aus dem Modellprojekt KoKoMa zeigen sich als notwendiges Bindeglied, damit die Kommunikation für entsprechende Angebote nicht mehr in den verschiedenen Strukturen der Stadtgesellschaft abbricht.