Zwei Carillon-Konzerte am Wochenende

25.09.2024 12:57

Am kommenden Wochenende wird das Carillon im Erfurter Bartholomäusturm am Anger gleich zweimal zu hören sein: Am Freitag, dem 27. September, von 18:45 bis 19:30 Uhr spielt der ehemalige Utrechter Stadtcarillonneur Arie Abbenes Stücke von Bach. Am Samstag um 16:00 Uhr findet dann das monatliche Carillon-Konzert statt. Dieses Mal bringen Tamara Bourvé und Ulrich Seidel die Glocken zum Klingen.

Foto: Bronzeglocken des Carillons Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Arie Abbenes begleitet die Utrechter Glockenläuter-Gilde, die auf ihrer Europareise für zwei Tage Station in Erfurt macht und am Samstagvormittag auch die Gloriosa im Dom St. Marien besuchen wird. Das Studium an den Carillonschulen im niederländischen Amersfoort und im belgischen Mechelen schloss Arie Abbenes mit Auszeichnung ab. Er lehrte an Konservatorien, betreute Restaurierungen wertvoller Carillons und ist Träger zahlreicher Preise und Ehrungen.

Die Erfurterin Tamara Bourvé erhält seit vier Jahren Caríllonunterricht an der Königlichen Glockenspielschule „Jeff Denyn“ in Mechelen, wo auch Stadtcarillonneur Ulrich Seidel weiterhin studiert.

Zum Nachmittagskonzert am Samstag stellt die Buchhandlung Peterknecht zusätzlich zu den vorhandenen Sitzbänken rund um den Bartholomäusturm am Anger Stühle als Sitzgelegenheit auf. Wie immer kann das Geschehen in der Spielkabine des Bartholomäusturms auf einem Bildschirm im Schaufenster der Buchhandlung live verfolgt werden.

Wie alle Carillon-Konzerte in Erfurt wird auch dieses Konzert mit Unterstützung der Geschichtsmuseen Erfurt und des Fördervereins des Stadtmuseums Erfurt finanziert. Durch dieses Engagement bleibt der Musikgenuss für alle Zuhörenden kostenfrei.

Über das Erfurter Carillon

Das Carillon im Erfurter Bartholomäusturm, zum Stadtmuseum Erfurt gehörend, ist mit seinen 60 Bronzeglocken den größeren Instrumenten dieser Art in Deutschland zuzuordnen. Die weltweit größten Carillons sind in Kubinka (nahe Moskau, 78 Glocken), Taejon/Südkorea (77 Glocken) und Halle/Saale (76 Glocken).

1979 entwarf der Apoldaer Glockengießer Peter Schilling das Instrument. Die 60 Glocken wurden im selben Jahr im VEB Glockengießerei Apolda gegossen.

Das Instrument verfügt über eine Handspieleinrichtung, ein sogenanntes Stockenklavier. Der Carillonneur (Glockenspieler) sitzt vor dem Stockenklavier und drückt mit geballten Fäusten die Tasten des Stockenklaviers nieder. Je kräftiger er dies tut, desto lauter wird der Klang der Glocke. Der Tastaturaufbau ist einer Klaviertastatur ähnlich, jedoch sind die Abstände der Tasten zueinander wesentlich größer.