Erfurt ist ausgezeichnet im Naturschutz

11.09.2024 19:39

Am heutigen Mittwoch, dem 11. September 2024, wurde im Rahmen des 9. Thüringer Naturschutzpreises unter dem Motto „Stadtnatur, Dorfnatur – meine Natur“ auch die Stadt Erfurt ausgezeichnet.

Stadt Erfurt erhält Thüringer Naturschutzpreis

Foto: Von links: Dr. Burkhard Vogel, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz, übergibt den Preis an Ricarda Schreeg, kommissarische Beigeordnete für Sicherheit, Umwelt und Sport, Jörg Lummitsch, Leiter des Umwelt- und Naturschutzamtes, und Jens Düring, Abteilungsleitung Naturschutz/Landschaftspflege im Umwelt- und Naturschutzamt. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt
Foto: Der 9. Thüringer Naturschutzpreis wurde insgesamt sechs Projekte vergeben. Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Die Stiftung Naturschutz Thüringen vergibt den Preis alle zwei Jahre. Die Verleihung fand unter der Schirmherrschaft von Thüringens geschäftsführendem Umweltminister Bernhard Stengele im Wüsten- und Urwaldhaus Danakil im Egapark statt.

„Wir freuen uns außerordentlich über diesen Preis. Er zeigt, dass es auch in einer Stadt wie Erfurt wichtig und möglich ist, etwas für Naturschutz und Artenvielfalt zu tun. Wir verstehen den Preis als Anerkennung für das große Engagement der Mitarbeitenden der Verwaltung und auch der Bürgerinnen und Bürger vor Ort in den Ortsteilen. Gleichzeitig ist die Auszeichnung auch Ansporn für die Zukunft, um weiter am Schutz unserer Lebensgrundlagen zu arbeiten“, so Ricarda Schreeg, kommissarische Beigeordnete für Sicherheit, Umwelt und Sport.

Das Umwelt- und Naturschutzamt der Stadt Erfurt hatte sich mit den Projekten aus den Ortsteilmitteln für Biodiversität und Flurerhaltung für den Naturschutzpreis beworben. Seit 2022 gibt es nach einem Haushaltsbeschluss des Stadtrates jährlich 150.000 Euro, für die Jahre 2024/25 sogar 180.000 Euro, um vor allem in den Ortsteilen der Stadt Projekte zur Förderung bzw. zum Erhalt der biologischen Vielfalt umzusetzen. Vorschläge dazu kommen aus den Ortsteilräten, aus dem Naturschutzbeirat, von Naturschutzbeauftragten oder aus der Naturschutzbehörde selbst. Die Ideen werden sowohl fachlich als auch finanziell geprüft, mit weiteren Ämtern abgestimmt und im Erfolgsfall umgesetzt. Bisher sind über 40 kleine Projekte über die ganze Stadt verteilt realisiert worden. Weitere Maßnahmen in gleicher Zahl stehen aktuell zur Umsetzung an.

Bemerkenswerte Beispiele – die auch der Stiftung Naturschutz vorgestellt wurden – sind z. B. der Miniwald in der Sofioter Straße, die Blüh- und Biotopfläche an der sogenannten Entenbrücke südlich der Straße der Nationen und der Lebensturm in Egstedt.

Neben Blühflächen und Baumpflanzungen werden aber auch Informationstafeln aufgestellt oder Seminare gegeben, um über die Themen Natur- und Artenschutz aufzuklären. Wichtiger Bestandteil ist auch der Beteiligungsansatz für die Akzeptanz und die Sensibilisierung.

Insgesamt soll durch die einzelnen Projekte auch der Biotopverbund durch die Stadt und nach außen gelingen bzw. gestärkt werden, sodass Arten auch in der Lage sind, sich weiter zu verbreiten. Gleichzeitig steht die Verbesserung der Lebensbedingungen und der Lebensräume im Fokus. Auch der Klimaschutz bzw. die Klimaanpassung werden dadurch positiv beeinflusst. „Das sind wichtige Synergieeffekte in Zeiten, wo die Klima- und Biodiversitätskrise die größten Herausforderungen bereithalten und durch ihre Komplexität häufig nicht genügend verstanden werden“, so Jörg Lummitsch, Leiter des Umwelt- und Naturschutzamtes.

Der Thüringer Naturschutzpreis ist mit 10.000 Euro dotiert. Das Preisgeld wird auf die sechs ausgezeichneten Projekte verteilt.